




Oliver Hempel ist für viele Headhunter ein Objekt der Begierde – leicht zu erobern war er allerdings nie: Schon in seiner Zeit als Europachef für E-Commerce beim fränkischen Sportartikel- und Fashionhersteller Adidas erhielt der Wirtschaftsinformatiker fast wöchentlich Jobangebote.
Doch Hempel, der bei Adidas 13 Jahre lang in verschiedenen Funktionen erlebt hat, wie das Internet das Geschäftsmodell des Modeherstellers zunehmend geprägt und verändert hat, lehnte stets ab. „Ich bin kein Typ, der auf Teufel komm raus nach oben will, für mich zählt mehr, dass eine Aufgabe wirklich spannend ist“, sagt Hempel.
"Verrückte Bande mit Chuzpe"
Doch bald merkt der 42-Jährige, dass er sich bei Adidas nicht mehr weiterentwickeln konnte. Und nimmt ein Angebot von Faber-Castell an. Der Stiftehersteller suchte einen Manager, der digitales Marketing und die Entwicklung von E-Commerce-Strategien des Mittelständlers weltweit verantworten sollte. „Ich bin froh, den Schritt gemacht zu haben“, sagt Hempel. „Die neue Aufgabe und das neue Unternehmen kamen zur rechten Zeit.“
So erkennen Sie gute Berater
Headhunter müssen mit Regeln und Besonderheiten der Branche des Auftraggebers vertraut sein. Keine Beratung kennt jede Branche gleich gut.
Größe und Bekanntheit einer Beratung spielen keine Rolle. Entscheidend sind Branchenexpertise und Vernetzung.
Statt nach vorliegenden Infos zur Qualifikation fragt ein guter Personalberater, ob ein Jobwechsel überhaupt möglich ist. Und welche Vorstellungen Sie haben.
Ohne Ihr Wissen wird der Lebenslauf nicht an Dritte weitergeleitet.
Der Kandidat wird regelmäßig über den Stand des Verfahrens informiert.
Nur wenige Headhunter verstehen sich als Karriereberater. Wer Sparringspartner für den Aufstieg wünscht, sucht sich besser einen darauf spezialisierten Coach und bezahlt ihn auch selbst.
Ermöglicht hat Hempel diesen Schritt Dwight Cribb. Der 44-jährige Personalberater vermittelt seit 15 Jahren Top-Leute mit ausgewiesener E-Commerce- und Digitalkompetenz innerhalb der Internet-Wirtschaft. Mittlerweile gilt der Brite mit Hamburger Wurzeln auf diesem Spezialgebiet deutschlandweit als führend.
Methode
Um unter den 5500 Personalberatern Deutschlands die wichtigsten zu identifizieren, hat die WirtschaftsWoche monatelang Gespräche in der Branche geführt. Die Idee: Wer vor dem kritischen Auge der Wettbewerber besteht, dem können Auftraggeber und Kandidaten vertrauen.
Wer also gehört nach Meinung der Branche in die Liste der 100 einflussreichsten Personalberater? Wer hat einen guten Leumund? Wer ist als Generalist, wer als Branchenspezialist im Kommen? Auf Basis der Antworten auf diese Kernfragen entstand eine Liste, die zwar keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Aber doch eine fundierte Momentaufnahme einer Branche darstellt, in der alteingesessene Einzelkämpfer der Zunft genauso vertreten sind wie die Stars der exklusivsten Beratungsboutiquen im Land.
So wie Faber-Castell klopfen immer mehr Unternehmen bei ihm und seinen mittlerweile 15 Mitarbeitern an. „Die Digitalisierung der Wirtschaft geht derzeit im Siebenmeilenstiefeltempo voran und macht vor keiner Branche halt“, sagt Cribb. „Gefragt sind Manager, die die neuen Regeln in tragfähige Geschäftsmodelle übersetzen und die Veränderungsprozesse begleiten.“
Die Grandseigneurs
Beratungshaus | Büro Rickert |
Fokus des Beraters | Generalist Dax 30 (Vorstände und Aufsichtsräte) |
Mindestjahresgehalt (Euro) | ab 500.000 |
Telefon | 0 89/6 49 0-2 00 |
Quelle: Consultingstar und eigene Recherchen, Mindestjahresgehälter: eigene Angaben der Personalberater
Beratungshaus | Board Consultants International |
Fokus des Beraters | Generalist Dax 30 (Vorstände und Aufsichtsräte) |
Mindestjahresgehalt (Euro) | ab 750.000 |
Telefon | 0 89/6 38 91-0 |
Beratungshaus | Heiner Thorborg |
Fokus des Beraters | Generalist Dax 30 (Vorstände und Aufsichtsräte) |
Mindestjahresgehalt (Euro) | ab 750.000 |
Telefon | 0 69/92 07 45-0 |
Dieser Wettbewerbsdruck eröffnet aber auch neue Jobchancen. Und die Bereitschaft, diese Chancen wahrzunehmen, um sich persönlich weiterzuentwickeln, ist derzeit bei zahlreichen Managern hoch, die Wechselbereitschaft stark ausgeprägt, so das Fazit des Managerbarometers 2013 von Odgers Berndtson.