Unternehmen setzen bei dem engen Arbeitsmarkt und den gehobenen Ansprüchen auf Recruiting-Events statt auf Personalberater, weil Headhunter erst sinnvoll seien, wenn es darum geht, gehobene Posten zu besetzen. „Wir suchen Führungskräfte anhand unserer Branchenkenntnis“, sagt Manfred Siebenlist. „Wir wissen, welche Manager sich einen guten Ruf erarbeitet haben, und sprechen sie direkt an.“
Das lässt sich bei Studenten nur schwer bewerkstelligen. Wer sich im Berufsalltag bewährt und wer nicht, hat sich noch nicht herauskristallisiert. Um Nachwuchsarbeitskräfte kennen zu lernen, müssen die Unternehmen sie mit Veranstaltungen locken.
Ein weiterer Grund ist, dass ein Personalberater wie Manfred Siebenlist erst gar keine Aufträge annimmt, um untere Führungspositionen zu besetzen. „Wenn ein Personalberater tätig wird, muss sich das für ihn auch lohnen“, sagt Siebenlist. „Als Honorar erhalten wir ein Drittel des Jahresgehalts der Person, die wir vermitteln. Das verteilt sich auf drei Berater, die einen Auftrag bearbeiten.
Bei einem Einstiegsgehalt von rund 40.000 Euro, wie bei vielen frischen Uni-Absolventen üblich, lohnt sich das für uns nicht.“ So werden Unternehmen wohl auch zukünftig auf Recruiting-Events angewiesen sein, um junge Mitarbeiter zu gewinnen.