
Der Immobilienmarkt steht zurzeit überall in den Schlagzeilen. Seitdem die niedrigen Zinsen der Europäischen Zentralbank beim deutschen Sparer angekommen sind, flüchten diese in die Sachwerte und Immobilien. Häuser, Gebäude und Wohnungen haben sich somit zu einer begehrenswerten Anlage entwickelt. Die Auswirkungen sind überall zu spüren: Die größeren Städte verzeichnen wachsende Quadratmeterpreise. Die Mieter und Käufer knirschen mit den Zähnen und wedeln mit den Geldbeutel, Vermieter und Bauunternehmen jubeln.

STELLENMARKT
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Auch eine andere Gruppe dürfte diese Entwicklung mehr freuen als betrüben. Sie taucht kaum in der Berichterstattung auf, und wird, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt: Es sind die Berufstätigen im Immobilienbereich. Bewerber und Interessenten können sich wahrlich nicht wegen fehlenden Stellen beschweren. Die Statistik beweist: Es gibt eine große Diskrepanz zwischen Stellenanzeigen und Anfragen von Jobsuchenden. Besonders seit Anfang des vergangenen Jahres übertrifft das Arbeitsplatzangebot die Nachfrage nach Stellen um das Vielfache. „Ein Beispiel: Im Mai 2013 lagen 3600 Stellen pro Tag im Immobilienbereich vor, doch diesem Angebot standen lediglich nur 400 bis 500 Klicks gegenüber. Der WirtschaftsWoche Jobturbo greift auf eine einzigartige Datenbasis zu, die den deutschen Markt für Stellenanzeigen in den 25 bedeutendsten Stellenbörsen, den wichtigsten 17 Zeitungen sowie 2600 Karriereportalen der Unternehmen abbildet. Jederzeit können alle Informationen für die unterschiedlichsten Berufsfelder aktuell abgerufen und analysiert werden.

Auch der demographische Wandel tut sein Übriges. Der Rückgang von Absolventen, vor allem im Vergleich zu den Abgängern in den Fächern Informatik, macht sich zunehmend bemerkbar, wie man aus Personalberater-Kreisen vernimmt; der Engpass von qualifizierten Mitarbeitern wird größer. Man möchte meinen Bauträger, Facility-Management-Firmen und Architektenbüros suchen händeringend nach neuen Mitarbeitern.
Bewerbungsstrategien für den Traumjob
Analysieren Sie, was Ihrem Traumarbeitgeber fehlt. „Das kann alles Mögliche sein, vom Youtube-Werbevideo über neue Vertriebsmethoden bis hinzu Beziehungen in einen interessanten Auslandsmarkt“, schreibt Karriereexpertin Svenja Hofert in Ihrem Buch „Die Guerilla Bewerbung“, das im Campus Verlag erschienen ist. Die Kunst ist, das Defizit vor dem Arbeitgeber zu erkennen und ihn davon zu überzeugen, dass er es mit Ihrer Hilfe beheben kann.
Schlagen Sie Ihr Adressbuch auf und suchen Sie zehn Kontakte heraus, die Ihnen bei der Suche nach Ihrem neuen Job behilflich sein könnten. Wichtig sind nicht nur Menschen, die direkt einen Arbeitsplatz für Sie haben könnten, sondern auch Personen, die viele interessante Kontakte haben. Schreiben Sie ein prägnantes Kurzprofil, schicken Sie es an Ihre Kontakte mit der Bitte es wiederum an zehn Kontakte weiterzuleiten.
Persönlich miteinander in Kontakt kommen, das ist die Idee hinter dieser Strategie. Suchen Sie sich Ihren Wunscharbeitgeber und überlegen Sie, wer vor Ort der beste Ansprechpartner sein könnte. Rufen Sie einfach an, erklären Sie Ihr großes Interesse an dem Unternehmen und bitten Sie um einen kurzen Termin zum Kaffeetrinken. So ist der erste Kontakt hergestellt.
Suchen Sie sich eine Aufgabe, die Ihrem Alter entspricht. Das hört sich erstmal hart an, ist aber ganz plausibel. Bewerben Sie sich nicht auf Inserate, die mindestens zwei bis drei Jahre Berufserfahrung voraussetzen, denn hier liegen nicht Ihre Stärken. Für viele ältere Führungskräfte, die es am Ende der beruflichen Laufbahn nochmal wissen wollen, ist die Position des Interimsmanager eine geeignete Aufgabe. Die Arbeitsagentur oder private Vermittler helfen gerne weiter.
Oftmals ist Projektarbeit der Einstieg in die Festanstellung. Deshalb überlegen Sie sich genau, erstens welches Projekt Sie realisieren könnten und zweitens für welche Institutionen oder Firmen es interessant sein könnte. Treten Sie an die potentiellen Interessenten heran und überzeugen Sie sie von Ihrer Idee. Die Bereitschaft in ein Projekt einzuwilligen ist höher, als eine neue Stelle zu schaffen. So können beide Seiten herausfinden, ob es passt.
Schaffen Sie sich Ihren Traumjob einfach selbst. Entdecken Sie den Bedarf an einer bestimmten Dienstleistung oder einem Produkt und schlagen Sie einem Träger vor, sich darum zu kümmern. Das funktioniert besonders gut im öffentlichen Bereich. Sind Sie von der Idee restlos überzeugt, können Sie es sogar wagen, einen eigenen Verein oder eine Stiftung zu gründen.
Schreiben Sie eine E-Mail, die der Leser nicht ignorieren kann. Finden Sie heraus, an welchen Stellen Ihr Lieblingsunternehmen Nachholbedarf hat und präsentieren Sie sich als Lösung. Das funktioniert natürlich nur, wenn Sie in der Branche schon Erfahrungen und Kontakte haben. Für diese Variante muss „Ihr Können und Ihr Hintergrund“ sehr interessant sein.
Sie kennen sich mit einer speziellen Aufgabe oder einem Themengebiet gut aus und haben mindestens fünf Jahre Berufserfahrung in diesem Bereich? Dann könnte die Expertenstrategie die richtige sein. Wichtig ist, ihr Spezialgebiet so umfassend zu definieren, dass sie auf viele Angebote passen, aber gleichzeitig so viel Expertise zu besitzen, dass nicht viele mit Ihnen konkurrieren können. Die Autorin nennt sich zum Beispiel Expertin für neue Karrieren und nicht Spezialistin für MBA-Programme.
Eine Umfrage der Immobilien-Zeitung bestätigt die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt der Immobilienwirtschaft. So wollen 52 Prozent der Personalverantwortlichen von 134 befragten Immobilienunternehmen bis zum Frühjahr 2014 weiter Personal aufbauen. Besonders für Berufseinsteiger interessant: Das Hauptaugenmerk liegt auf Young Professionals - die sich im Schnitt je nach Ausbildung und fachspezifischem Wissen in diesem Jahr auf vier Prozent mehr Jahresgehalt freuen dürfen - also zwischen 28.782 Euro für normale Lehrlinge bis zu 39.815 Euro für Einsteiger mit einem immobilienspezifischen Master- oder Diplom-Abschluss, wie die Immobilien-Zeitung ausrechnet.