Auf den vordersten Plätzen: die üblichen Verdächtigen. Angehende Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieure wählten den Autobauer Audi zum beliebtesten Arbeitgeber, dicht gefolgt von BMW. Bei den Ökonomen schaffte es mit Porsche ebenfalls ein Autokonzern aufs Treppchen, bei den Ingenieuren landete dort Siemens. Unter Naturwissenschaftlern genießt wie schon 2011 die Max-Planck-Gesellschaft den besten Ruf, die Informatiker hielten an Google als Top-Arbeitgeber fest. Der Internet-Riese kletterte in der Gesamtwertung unter die besten fünf, belegt hinter Audi, BMW und Siemens Rang vier.
Dass die großen Autobauer auch in diesem Jahr nicht von der Spitze zu verdrängen sind, liegt an dem Imagevorsprung, den die Branche neben ihren omnipräsenten attraktiven Produkten vor allem ihrem anhaltenden ökonomischen Erfolg verdankt: BMW, Audi und Daimler konnten im ersten Quartal neue Verkaufsrekorde aufweisen. Die Münchner legten mit 11,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum am meisten zu, Audi verkündete gerade, demnächst 2000 neue Jobs zu schaffen und bis 2015 die Produktion von derzeit 1,2 Millionen auf 1,5 Millionen Wagen auszubauen.
Arbeitgeber, die den Abstand auf die Spitze verkürzen wollen, haben derzeit nur eine Chance: den Absolventen deren Wünsche zu erfüllen – was in Zeiten des Fachkräftemangels umso wahrscheinlicher wird. Gibt es heute noch 50 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter, sollen es 2030 nur 42 Millionen sein. Laut einer Studie der Internet-Stellenbörse Monster kann etwa die IT-Branche dieses Jahr zwölf Prozent ihrer offenen Stellen nicht besetzen. Der Verein deutscher Ingenieure beklagte im Februar 87 000 offene Stellen.
Kein Wunder, dass sich die Bewerber ihres Druckpotenzials bewusst sind. Und selbstbewusst Forderungen an einen Arbeitgeber stellen, der sich dabei in die Rolle der Eier legenden Wollmilchsau gedrängt fühlen könnte: Nach Angaben von Universum werden den künftigen Berufseinsteigern nicht nur ein sicherer Arbeitsplatz, sondern auch ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Beruf und Freizeit sowie kreatives Arbeiten immer wichtiger. Gleichzeitig beweist die Umfrage: Eine leitende Funktion streben weniger Studenten an als im Vorjahr. Teamwork statt Machtdenken, Wohlfühl-Atmosphäre statt Karrierestreben lautet die Losung.