Kompliment, Chef! So schleimen Sie richtig

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So bleiben Sie glaubwürdig

Mit diesen Vokabeln punkten Sie beim Chef
Employer-Branding-CampaignHier geht es um eine Kampagne, bei der Konzepte aus dem Marketing genutzt werden, um eine Firma als Arbeitsgeber attraktiver zu machen. Ziel ist, das Unternehmen stärker als Marke zu etablieren, und damit ein größeres persönliches Interesse möglicher Arbeitnehmer zu erzeugen. Ein Beispiel ist etwa die "Be-Lufthansa"-Kampagne.
Clean-Desk-PolicyMitarbeiter sollen ihren Schreibtisch vor dem Feierabend aufräumen. Unter Umständen müssen sogar alle kleineren Utensilien vom Tisch geräumt werden. Sinn ist, die Büros für Besucher ordentlich zu halten, die Effektivität zu erhöhen und im Fall von gemeinsam benutzten Schreibtischen Rücksicht auf andere Kollegen zu nehmen.
Abusive supervisionHierbei geht es um ein als feindselig wahrgenommenes Verhalten der Führungskraft gegenüber den Mitarbeitern. Das kommt vor, wenn der Chef seine Mitarbeiter anschreit, bloßstellt oder einfach ignoriert.
Supply-Chain-ManagementDie Wörtschöpfungslehre oder auch das Lieferkettenmanagement bezeichnet die gemeinschaftliche Planung, Steuerung und Kontrolle von unternehmensübergreifenden Wertschöpfungssystemen mit Netzwerkstruktur. Sie stehen über Prozesse der Güter-, Finanz- und Informationsflüsse in Beziehung.
PitchEinen Pitch landen bedeutet, dass ein Kunde bei einem Verkaufsgespräch durch Fakten, Produktpräsentation und Markteinschätzung zum Kauf bewegt werden konnte. Oft geht es bei einem Pitch aber auch um eine kurze Präsentation von ersten Ideen, zum Beispiel wenn eine Agentur einen Auftraggeber von sich überzeugen will.
Change ManagementDas "Veränderungsmanagement" fasst alle Prozesse, Tätigkeiten und Verhaltensweisen in einem Unternehmen zusammen, die zu bereichsübergreifenden Veränderungen führen. Geht es dabei um komplizierte oder schwierige Maßnahmen, kann dafür auch ein Unternehmensberater eingestellt werden. 
FYI "For Your Interest" - auf Deutsch "Zu Ihrer/Deiner Information" wird oft als Kürzel in E-Mails verwendet. Die drei Buchstaben ersparen langes Tippen, insbesondere, wenn nicht einmal sicher ist, ob der Anhang auch wirklich von Relevanz ist.

Um glaubwürdig zu wirken, sollte man vor allem selbst daran glauben, was man sagt. "Wer dem Chef verbales Falschgeld unterjubeln will, fliegt damit schnell auf - zum Beispiel durch eine Differenz zwischen seinen Worten und seiner Körpersprache", sagt Wehrle.

Lügen haben bekanntermaßen kurze Beine und sind nicht Jedermanns Stärke. Also sollte man vor allem bei Komplimenten aufs Flunkern verzichten, um nicht als Heuchler abgestempelt zu werden.

Ein schmaler Grat

Hierbei zählt auch, wie man es sagt. Da Komplimente üblicherweise in der Hierarchie von oben nach unten und weniger von unten nach oben fließen, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Wehrle empfiehlt, immer zu betonen, dass es sich um die persönliche Sicht handelt. Also nicht: "Sie können gut motivieren." Das wäre anmaßend. Besser: "Ich finde, Sie motivieren gut."

Tipps für mehr Gelassenheit im Beruf
Eine Feder eines Füllfederhalters Quelle: Fotolia
Mann am Schreibtisch Quelle: dpa-tmn
Lächelnde Frau Quelle: Fotolia
Eine depressive Frau an ihrem Arbeitsplatz Quelle: dpa
Junge Frau mit einem nicht echten Loch im Kopf Quelle: Fotolia
Hände Quelle: Fotolia
Strenge frau Quelle: Fotolia

Eine Gratwanderung stellt speziell persönliches Lob dar, das sich aufs Aussehen oder den Charakter bezieht. "Das hängt vom Verhältnis untereinander ab", sagt Martina Bandoly. "Bei einem guten Verhältnis kann man auch mal die Frisur loben. Wenn man aber eher selten miteinander zu tun hat, wirkt ein persönliches Lob eher seltsam."

Deshalb sollte man stets bei sachlichen Komplimenten bleiben, die die Arbeit betreffen. So fällt man vor seinen Kollegen auch nicht allzu negativ als Schleimer auf.

Wen solche Kollegen stören, der sollte das ruhig ansprechen – entweder mit Humor und Ironie oder mit ernsten Worten. Aber immer unter vier Augen.

Die beste Lösung ist es natürlich, durch gute Leistungen zu überzeugen. Fragen Sie sich also, wie Sie Ihrem Chef und dem Unternehmen den größten Nutzen bringen. Das zählt mehr als jedes Kompliment - und sei es auch noch so ernst gemeint.

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