Wie nun aber Gewissenhaftigkeit lernen? Veränderungen der Persönlichkeit sind aus Ursula Staudingers Sicht zwar möglich. Man müsse sich jedoch klarmachen: „Die Art und Weise, wie wir die Welt sehen und auf sie reagieren, ist weder angeboren, noch über Nacht entstanden.
Sie hat sich in jahrelangen Wechselwirkungen zwischen meinen Erfahrungen, meiner Umwelt und dem, was ich an bestimmten genetischen Voraussetzungen mitbringe, entwickelt.“ Deshalb könne auch kein guter Vorsatz fürs neue Jahr einfach ungeschehen machen, was über Jahre hinweg gewachsen sei.
Der Blick über den Tellerrand
„Wenn ich mir wirklich einen neuen Blick auf die Welt angewöhnen will, muss ich mich ein Stück weit umtrainieren und mir selbst immer wieder Umstände schaffen, die eine Veränderung dieser Einstellungen erleichtern“, so Staudinger.
Wer also gerne anders werden möchte, tatsächlich aber nichts in seinem Leben verändert - im gleichen Job bleibt, die gleichen Freunde, den gleichen Partner hat – dem werde die Veränderung schwer fallen. „All diese Dinge beeinflussen, wer wir sind. Und alles, was meine alten Gewohnheiten unterbricht, erleichtert es mir, neue zu entwickeln.“ So würden zum Beispiel neue Menschen anders auf mich reagieren als meine Freunde, mir auf diese Weise aber auch die Chance geben, mich anders zu verhalten.
Es ist also möglich, die eigene Persönlichkeit zu verändern - unter der Voraussetzung, dass dafür aus der eigenen Komfortzone ausgebrochen wird. Vor allem muss die Veränderung als langfristiger Prozess verstanden werden. Staudinger warnt außerdem davor, sich im Hinblick auf die Lebensdauer zu sehr an einem Faktor festzubeißen: „Was Langlebigkeit angeht, spielen nicht nur Persönlichkeitseigenschaften eine Rolle.
So bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Büroalltag
Nicht der kürzeste Weg im Gebäude ist der beste, sondern der längste. Das verschafft Ihnen Bewegung und nebenbei stärkt es sozialen Zusammenhalt und Wissensaustausch, wenn auf dem Weg auch in anderen Abteilungen vorbeigeschaut wird.
Nehmen Sie die Treppe und nicht den Aufzug. Treppensteigen bringt Muskulatur und Kreislauf in Schwung.
Ordnen Sie Ihre Arbeitsmittel so an, dass Sie ab und zu aufstehen müssen: das Telefon nicht auf dem Tisch, sondern auf dem Sideboard; der Papierkorb nicht unter dem Tisch, sondern entfernt in der Raumecke.
Verwandeln Sie Sitzungen in Steh-Meetings. Das führt nebenbei auch zu deutlich intensiverer Beteiligung, kürzeren Meetingzeiten und höherer Effizienz.
Es ist immer eine Mischung zwischen dem, wie ich die Welt wahrnehme und auf sie reagiere und dem, was eine Person biologisch mitbringt und welches Gesundheitsverhalten sie an den Tag legt.“
Und worauf sollten wir darüber hinaus achten, um gut alt zu werden? „Wichtig ist ein Sinn im Leben, körperliche Aktivität und ein gesunder Umgang mit Stress.“