Dass die Lebensdauer nicht nur mit einer gesunden Lebensweise, sondern auch mit ganz bestimmten persönlichen Eigenschaften zusammenhängt, ist in der Forschung längst kein Geheimnis mehr. Eine der ersten Studien, die einen Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Lebensdauer festgestellt hat, war die des US-Psychologen Lewis Terman. Sie begann bereits in den 1920er Jahren, wurde über seinen Tod hinaus fortgeführt und bis heute immer wieder neu analysiert. Dabei kam heraus, dass sich vor allem drei Eigenschaften positiv auf die Lebenslänge auswirken: Freundlichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit.
Wer freundlich ist, hat mehr Erfolg
Warum das so ist, weiß Ursula Staudinger. Sie ist Alternsforscherin und Gründungsdirektorin des Columbia Aging Centers an der Columbia University: „Studien konnten zeigen, dass sehr gewissenhafte Personen akribischer darin sind, ein bestimmtes Gesundheitsverhalten an den Tag zu legen.“
Alltagstipps für einen starken Rücken
Wer schwere Lasten trägt, sollte sie nicht auf einer Seite tragen, sondern auf beide Seiten der Schultern, beziehungsweise des Rückens, verteilen oder eben von Zeit zu Zeit abwechseln.
Wer den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzt, dem tun abends oft Schultern und Nachen weh, der Rücken ist verspannt. Auch hier gilt: Wenigstens einmal pro Stunde die Sitzposition zu wechseln und zwischendurch aufzustehen hilft, Muskelverspannungen zu vermeiden. Auch leichte Lockerungs- und Dehnungsübungen sollten regelmäßig in den Büro-Alltag einfließen.
Auch die richtige Anordnung von Bildschirm, Tastatur, Stuhl und Tisch kann die Haltung beeinflussen. Wer sich über die richtigen Abstände informiert, kann so eine Fehlhaltung vermeiden und ebenfalls Rücken, Nacken und Augen entlasten.
Die beste Medizin für eine gesunde Wirbelsäule ist und bleibt Bewegung. Egal wofür man sich entscheidet, der meiste Sport ist gut für den Rücken. Natürlich gibt es aber besondere Rückentrainings, auf die man zurückgreifen kann. Übrigens sind Walken, Skilanglauf und Radfahren neben richtigen Rückenschulungen am besten geeignet, um den Rücken zu stärken.
Es gehe dabei also um ganz konkrete Verhaltensweisen, zum Beispiel die regelmäßige – und damit gewissenhafte - Einnahme von Medikamenten. Ein gewissenhafter Mensch zu sein, bedeute aber auch, sich weniger wahrscheinlich hochrisikoreichen Sportarten oder einem sehr riskanten Fahrstil auszusetzen.
Diese drei Eigenschaften werden in unserer Gesellschaft tendenziell als positiv bewertet. Das ist kein Zufall: „Wer freundlich und umgänglich ist, hat ein größeres Netzwerk an Bekannten und Freunden, die bereit sind, zu unterstützen.“ Wir sind nun mal in fast jeder Situation darauf angewiesen, mit anderen zusammenzuarbeiten – „und je freundlicher ich bin, desto leichter wird es mir fallen, meine Ziele umzusetzen.“
Wer freundlich ist, kann mehr positive Emotionen von anderen und sich selbst erfahren und deshalb auch erfolgreicher sein.
Kontrolle über das eigene Leben
Staudinger nennt außerdem einen weiteren wichtigen Persönlichkeitsfaktor, der sich „Handlungskontrolle“ nennt: Ob also Personen das Gefühl haben, die Kontrolle über ihr eigenes Leben zu haben, oder eher der Meinung sind, dass ihr Leben stark von anderen Personen, von Glück oder Pech abhängt. „Wenn ich in der Tendenz eher dazu neige, die Dinge unter der eigenen Kontrolle zu sehen, dann kann ich positive Lebensumstände auch eher positiv für mich erleben und umsetzen - was sich wiederum positiv auf eine höhere Lebenserwartung auswirken kann.“ Wer hingegen der Meinung sei, wenig Einfluss auf die Dinge zu haben, die ihm oder ihr passieren, könne im Leben weniger für sich nutzen.
Alte Gewohnheiten unterbrechen
Wie nun aber Gewissenhaftigkeit lernen? Veränderungen der Persönlichkeit sind aus Ursula Staudingers Sicht zwar möglich. Man müsse sich jedoch klarmachen: „Die Art und Weise, wie wir die Welt sehen und auf sie reagieren, ist weder angeboren, noch über Nacht entstanden.
Sie hat sich in jahrelangen Wechselwirkungen zwischen meinen Erfahrungen, meiner Umwelt und dem, was ich an bestimmten genetischen Voraussetzungen mitbringe, entwickelt.“ Deshalb könne auch kein guter Vorsatz fürs neue Jahr einfach ungeschehen machen, was über Jahre hinweg gewachsen sei.
Der Blick über den Tellerrand
„Wenn ich mir wirklich einen neuen Blick auf die Welt angewöhnen will, muss ich mich ein Stück weit umtrainieren und mir selbst immer wieder Umstände schaffen, die eine Veränderung dieser Einstellungen erleichtern“, so Staudinger.
Wer also gerne anders werden möchte, tatsächlich aber nichts in seinem Leben verändert - im gleichen Job bleibt, die gleichen Freunde, den gleichen Partner hat – dem werde die Veränderung schwer fallen. „All diese Dinge beeinflussen, wer wir sind. Und alles, was meine alten Gewohnheiten unterbricht, erleichtert es mir, neue zu entwickeln.“ So würden zum Beispiel neue Menschen anders auf mich reagieren als meine Freunde, mir auf diese Weise aber auch die Chance geben, mich anders zu verhalten.
Es ist also möglich, die eigene Persönlichkeit zu verändern - unter der Voraussetzung, dass dafür aus der eigenen Komfortzone ausgebrochen wird. Vor allem muss die Veränderung als langfristiger Prozess verstanden werden. Staudinger warnt außerdem davor, sich im Hinblick auf die Lebensdauer zu sehr an einem Faktor festzubeißen: „Was Langlebigkeit angeht, spielen nicht nur Persönlichkeitseigenschaften eine Rolle.
So bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Büroalltag
Nicht der kürzeste Weg im Gebäude ist der beste, sondern der längste. Das verschafft Ihnen Bewegung und nebenbei stärkt es sozialen Zusammenhalt und Wissensaustausch, wenn auf dem Weg auch in anderen Abteilungen vorbeigeschaut wird.
Nehmen Sie die Treppe und nicht den Aufzug. Treppensteigen bringt Muskulatur und Kreislauf in Schwung.
Ordnen Sie Ihre Arbeitsmittel so an, dass Sie ab und zu aufstehen müssen: das Telefon nicht auf dem Tisch, sondern auf dem Sideboard; der Papierkorb nicht unter dem Tisch, sondern entfernt in der Raumecke.
Verwandeln Sie Sitzungen in Steh-Meetings. Das führt nebenbei auch zu deutlich intensiverer Beteiligung, kürzeren Meetingzeiten und höherer Effizienz.
Es ist immer eine Mischung zwischen dem, wie ich die Welt wahrnehme und auf sie reagiere und dem, was eine Person biologisch mitbringt und welches Gesundheitsverhalten sie an den Tag legt.“
Und worauf sollten wir darüber hinaus achten, um gut alt zu werden? „Wichtig ist ein Sinn im Leben, körperliche Aktivität und ein gesunder Umgang mit Stress.“