Teambuilding auf hoher See Was Manager von Kapitänen lernen können

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Klarer Kurs und echter Weitblick

Aber auch ein Kapitän muss mal schlafen und bereit sein, jemand anderen ans Ruder zu lassen. In Eigenregie kommt niemand von den Kanarischen Inseln nach St. Lucia – oder wird vom traditionellen Güterproduzenten zum vernetzen Digital-Player.

So klappt die Zusammenarbeit im Beruf
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Die wichtigsten Eigenschaften eines guten Kapitäns sind laut Bomer Achtsamkeit und Weitblick. „Die Nummer eins auf der Agenda eines Kapitäns und einer Führungskraft muss die Frage sein, was passieren könnte. Unternehmer stellen sich diese Frage häufig zu spät“, sagt er.

Bemerkt der Kapitän eine Veränderung im Seegang, beim Wetter oder einen Schaden am Boot, muss er reagieren. Und zwar schnell. Auf See können 20 Sekunden Unachtsamkeit zu großen Problemen führen. Bomer: „Sie müssen immer vorbereitet und anpassungsfähig sein.“

Eine effektive Korrektur funktioniert jedoch weder im Büro noch auf dem offenen Meer, wenn jemand sein Wissen für sich behält. Man stelle sich vor, der Kapitän übergibt das Ruder, verschweigt aber den aktuellen Kurs oder einen aufkommenden Sturm. „Jede Minute ändert sich die Situation und die Bedingungen, ohne Kommunikation geht es nicht. Sie ist der Schlüssel“, fasst Bomer zusammen. Entsprechend eindeutig müssen Anweisungen sein. Wer Luv meint, darf nicht Lee sagen.

Diese Ressourcen helfen, den Alltag als Führungskraft zu überstehen

Zwar kosten falsche Interpretationen in Unternehmen im Normalfall keine Leben, aber im Zweifelsfall Arbeitsplätze.

Natürlich kommt es aber nicht nur auf den Kapitän, sondern auf die gesamte Crew an. Eine Atlantiküberquerung mit unerfahrenen Landratten? Viel zu riskant! „Man braucht eine stabile Basis von Menschen mit Erfahrung und den notwendigen Fähigkeiten, die unerfahrene Crewmitglieder coachen können“, sagt Bomer.

Auch das beste Team funktioniert, wenn es ein gemeinsames Ziel hat. Das muss der Kapitän vermitteln.

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Bomer sagt: „Es ist die Aufgabe des Kapitäns dafür zu sorgen, dass die Mannschaft gemeinsam ihr Ziel erreicht.“ Ob das nun die Küste von St. Lucia oder der verdreifachte Umsatz in Osteuropa ist, spiele dabei keine Rolle. Denn in beiden Fällen ist das ganze Projekt gefährdet, sobald einer aus der Reihe tanzt oder nicht bereit ist, sich auf veränderte Bedingungen einzustellen. Wenn der Wind sich dreht, muss der Kurs geändert werden. Bei manchen Unternehmen gilt dagegen offenbar die Devise: „Was kümmert uns der Wind?“

Um gemeinsam ans Ziel zu kommen, braucht es übrigens weder Freundschaft noch Harmonie – und auch keinen Feel Good-Manager, wie Bomers Erfahrung zeigt. „Natürlich werden nicht alle 15 Teamkollegen zu engen Freunden. Aber das hilft nichts, wenn man gemeinsam den Ozean überqueren muss. Es ist keine Zeit, sich zu streiten oder Menschen in Schubladen zu packen.“

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