Ab in den Taunus Wo Frankfurts Banker heimlich tagen

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Frankfurt ist zu übersichtlich

Für diskrete Verhandlungen weichen Frankfurts Manager gerne in die Nobelhotels am Taunus aus - ausschweifende Freudenfeier mit umher fliegenden Champagner-Korken sieht man hier eher selten. Quelle: dapd

Für diskrete oder gar konspirative Treffen in Restaurants „ist Frankfurt zu übersichtlich“, sagt der Personalberater Heiner Thorborg. Das Ausgehviertel konzentriert sich auf wenige Straßen rund um den Opernplatz. Eine Vielzahl von Restaurants lebt hier von größeren Spesenkonten. Hier verabreden sich Banker, Anwälte, Unternehmens-, PR-Berater – und treffen dabei eigentlich immer jemanden, mit dem sie nicht verabredet waren.

Wichtige Gäste bleiben aus

Trotz der Dominanz der Finanzbranche sucht man Magnumflaschen bechernde Bonibanker vergebens. Versuche, das je nach Geschmack biedere oder solide Image mancher Spesenritter-Paläste aufzumöbeln, waren durchaus von Erfolg gekrönt. Der im Kolonialstil gehaltene Ivory Club oder die Fleischtempel Surf’n’Turf und M-Steakhouse ziehen zwar auch einige Banker an, doch viele halten sie für zu protzig und neureich. Auf wirklich wichtige Gäste wartet man deshalb meist vergebens. Ähnliches gilt für die King Kamehameha Suite, vor der abends schon mal ein Bentley quer auf dem Bürgersteig parkt. Der gehört vermutlich einem Immobilienmakler und keinem Bankvorstand.

Salons und Hauskonzerte

Für Verhandlungen, die auf neutralem Boden und etwas diskreter stattfinden sollen, weichen Manager gerne in die Nobelhotels im Taunus aus. Sie laden sich in Kronberg, Königstein und Bad Homburg zu Dinnerpartys ein, sehen sich auf dem Golf- oder Tennisplatz. Manche unterhalten regelrechte Salons, zu denen sie regelmäßig wechselnde Gäste aus Finanzwesen, Kultur und Medien einladen. Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer etwa lädt zu Hauskonzerten, und nach Ausstellungseröffnungen bittet die Bankiersfamilie von Metzler gerne Besucher zu sich – nach Frankfurt-Sachsenhausen, in die private Villa.

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