An Alster und Elbe Hamburgs Treffpunkte der Macht

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Jahreszeitengrill

Wenn Michael Diekmann im Jahreszeitengrill isst, dann kann jeder andere Gast im Umkreis von 20 Metern bewundern, wie diszipliniert der Herr mit der Glatze und dem durchdringenden Organ seine Trennkost beherzigt und sein Lunchmenü bestellt: Salat als Vorspeise und das Filetsteak ohne Kohlenhydrate-Beilage. Diekmann ist geschäftsführender Gesellschafter der Patric Heizmann GmbH, die Vorträge und Seminare für Ernährung und Gesundheit anbietet.

Restauriertes Kleinod der Art-déco-Zeit

Er ist Hamburger Kaufmann und weiß gute Lokale zu schätzen für die Anbahnung von Geschäften, auch wenn ihm zu Beginn nicht immer klar ist, wohin die Reise geht: „Da habe ich mich gefragt, was Sie von uns wollen.“ Seine Geschäftspartner wählen das Pianissimo, und so blieb, wie alle Gespräche im Jahreszeitengrill, auch dieses Gespräch diskret. Der Grill ist ein restauriertes Kleinod der Art-déco-Zeit und weitläufig genug, damit sich die Gäste in sicherer Entfernung von Mithörern wissen – wenn man nicht gerade durch den Saal brüllt.

Das würde Gästen wie den Vorständen des Versandhandelshauses Otto und anderen Mitgliedern der Hamburger Geschäftselite auch nicht schmecken. Umso mehr lieben sie das Lunchmenü mit regionalen Spezialitäten und deftiger Kost wie Grützwurst. Im Jahreszeitengrill wird auch noch die Kunst des Anmachens von Tatar gepflegt, den der Vierer-Tisch genießt. Er ist so leise wie das Auto, über das dort geredet wird: Bentley.

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