Aufruhr im Männer-Olymp Superfrauen stürmen deutsche Aufsichtsräte

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Letzte frauenfreie Zone


Wo Frauen in deutschen Konzernen stehen
European Commissioner for Justice, Fundamental Rights and Citizenship Viviane Reding Quelle: dapd
Die Beine von Deutsche Bank-Mitarbeiterinnen, aufgenommen auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank in der Festhalle in Frankfurt am Main Quelle: dapd
Frau an einem Fax-Gerät Quelle: Fotolia
Männer und Frauen verschiedenen Alters Quelle: Fotolia
zwei Frauen und zwei Männer in einem Meeting Quelle: Fotolia
Business-Meeting Quelle: Fotolia
Frau schaut in den Himmel Quelle: Fotolia

Als mittlere Sensation gilt die 52-jährige Christine Wolff, die seit Sommer dieses Jahres im Kontrollgremium des Essener Baukonzerns Hochtief Platz nimmt. Die zierliche blonde Frau, die in ihrer Freizeit Halbmarathon und Triathlon betreibt, hat zuvor jahrelang Bauprojekte für das amerikanische Ingenieurunternehmen URS geleitet. "Eine solche Wahl in einem männerdominierten Unternehmen wäre vor Jahren noch undenkbar gewesen", kommentiert Management-Professor Ruhwedel. Spannend dürfte nun werden, wie ACS-freundlich Wolff beim Machtkampf um Hochtief agiert – denn gerade erst hat der spanische Eigentümer Vorstandschef Frank Stieler geschasst und den Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Wennemer vergrault.

Ein testosterongeprägter Baukonzern

Marion Weissenberger-Eibl hat es ebenfalls in das Kontrollgremium eines testosterongeprägten Baukonzerns geschafft. Seit dem 3. Juli amtiert die Leiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe als Aufsichtsrätin bei HeidelbergCement. Zuvor konnte der Baustofflieferant keine einzige Frau in Vorstand und Aufsichtsrat vorweisen.

Nachdem der Baustoffzulieferer damit zumindest ein bisschen weiblicher wurde, gilt das Top-Management des Bad Homburger Medizinkonzerns Fresenius – inklusive seiner Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care – als letzte frauenfreie Zone im Dax. Weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat findet sich dort eine Dame – und das, obwohl Frauen zwei Drittel der Belegschaft ausmachen.

Unterhalb des Vorstands, im Führungskreis, komme Fresenius allerdings immerhin auf einen Frauenanteil von 27 Prozent, hält Vorstandschef Ulf Schneider dagegen. Der Fresenius-Vormann stellt aber gleichzeitig klar, dass er eine Quote ablehne.

Wahrscheinlich ist, dass die männlichen Fresenius-Kontrolleure auch 2013 unter sich bleiben werden. Bei dem Gesundheitskonzern stehen im nächsten Jahr keine Aufsichtsratswahlen an.

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