
Die Nummer zwei im deutschen Beratermarkt will mit der Gründung der Tochterfirma BCG Digital Ventures ins Geschäft mit digitalen Geschäftsmodellen einsteigen und sich an der Finanzierung innovativer Startups beteiligen. Ziel des Ablegers: Jenseits des traditionellen Beratungsgeschäfts das Kundennetzwerk sowie das Strategie- und Branchen-Know-how der rund 6.200 BCG-Berater nutzen, um weltweit strategische Allianzen mit internationalen Konzernen zu knüpfen und für diese Unternehmen Start-ups aufzubauen.
„BCG Digital Ventures ist keine Beratung“, sagt Jeff Schumacher, der die neue Einheit mit rund 300 Mitarbeitern führen wird, in einem auf Youtube veröffentlichten Interview mit dem Internetdienstleister Ephlux. „Wir bauen Geschäftsmodelle, die in der Lage sind, die unserer Kunden zu schlagen. Wenn wir damit zum Kunden gehen, fragen wir nach Finanzierungsmöglichkeiten und Feedback“, so Schumacher.
Personal für Implementierung wird Dienstleistern überlassen
Das Personal für die konkrete Implementierung überlasse man anderen Dienstleistern. Denkbar wäre auch, dass BCG Digitale Venture Co-Investitionen mit Kunden tätigen oder auch mehrere Kunden zusammenbrächte, sagt Schumacher dem amerikanischen Consulting Magazin „One to One“.
Hauptsitz der Firma ist Manhattan Beach in Kalifornien, außerdem gibt es Büros in San Francisco, Seattle, Boston und London. Weitere sind in Dubai, Mexico City, Sydney geplant sowie in drei europäischen Metropolen – darunter vermutlich Berlin.
Konzerne können Unterstützung bei der digitalen Transformation gut gebrauchen
Beratungsmarktexperten wie Eva Manger-Wiemann von der Zürcher Meta-Consultingsfirma Cardea werten die Erfolgschancen für das neue Dienstleistungsangebot von BCG positiv: „Der Trend zur Digitalisierung zwingt viele Unternehmen dazu, über digitale Geschäftsmodelle und digitale Geschäftszweige nachzudenken“, so Manger-Wiemann:„Mit den eigenen Ressourcen werden viele den Sprung ins digitale Zeitalter nicht schaffen und deshalb offen für das Angebot sein.“