Der Ursprung meiner Karriere: Jutta Allmendinger „Mein Motto: Offen und nicht stehen bleiben“

„Mein Motto: Offen und nicht stehen bleiben“, meint die Soziologin Jutta Allmendinger. Quelle: Presse

Jutta Allmendinger erkannte früh, welchen Preis die Selbstständigkeit hat. Hier erzählt die Soziologin vom Ursprung ihrer Karriere.

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1. Das Ballett

Mit fünf fühlte ich mich selbstständig und war stolz. Ich durfte zum ersten Mal allein über die Mannheimer Neckarbrücke zum Ballettunterricht laufen. Am selben Tag verlor ich dort einen Ring, vielleicht wurde er geklaut. „Selbstständigkeit hat ihren Preis“, sagte mein Vater karg. Jahre später folgte ein Auftritt im Nationaltheater. Während des Applauses kam mein Papa auf die Bühne und überreichte mir blauen Flieder.

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2. Der Umschlag

Die erste Rückmeldung zu meiner Dissertation. Ich war bei der Abgabe stolz wie Bolle gewesen. Nun erhielt ich von meinem Doktorvater einen großen Umschlag zurück: „You can do better than that.“ Sonst sagte er nichts. Im Umschlag fanden sich zerrissene Seiten. Er hatte recht.

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3. Der Film

Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, 1989. Ich machte einen Film über die Lebensverläufe der 1929–31 Geborenen, Schwerpunkt Altersrente von Frauen. „Der Film ist gut geworden“, sagte mir ein Direktor. „Sie sollten ihn aber nicht zeigen. Er ist zu direkt und politisch. Das wird Ihrer Karriere schaden.“ Hat es nicht.

Mehr zum Thema: Sie möchten wissen, wie die Karriere von Frank Thelen, Kai Diekmann oder Ulrich Wickert begann? Stöbern Sie in unserer Rubrik „Der Ursprung meiner Karriere“!

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