1. Tor!
Als Kind war Tore hüten für mich ein Mittel, die Nachbarschaft zu befrieden. Mein Lieblingsfreund Bert wollte immer nur Fußball spielen, er schoss stundenlang Bälle gegen ein Garagentor. Manchmal gab es Ärger, wegen des Lärms. Also habe ich versucht, die Bälle zu fangen.
Meine Eltern haben mir verboten, in einen Fußballverein zu gehen. Ich habe es trotzdem gemacht. Erst bei Kickers Obertshausen, dann stand ich 15 Jahre bei FSV Frankfurt im Tor.
2. Tor!
Als Frau konnte man damals auch als Bundesliga-Spielerin und National-Torhüterin nicht den Lebensunterhalt mit Fußball verdienen. Deshalb hörte ich nach meinem Studium mit 26 Jahren auf. Es ist ein großes Geschenk, dass ich mit dem Sport meine Berufslaufbahn grundieren konnte. Ich begann am Tag nach meinem letzten Spiel als Pressesprecherin bei Eintracht Frankfurt. 2003 wurde ich Vorstand des HSV – als einzige Frau im Management eines Männerclubs.
3. Abseits
Die Branche war damals absolut patriarchal, geprägt von Schwergewichten wie Uli Hoeneß. Daran hat sich bis heute nur wenig verändert. Als mein Vertrag 2011 endete, war das ein harter Einschnitt in meinem Leben. Rückblickend bin ich dankbar für den Anstoß, neue Dinge auszuprobieren. Ich habe Bücher geschrieben und bin als Gesellschafterin bei Jung von Matt/sports Unternehmerin geworden. Es gibt so vieles zu tun. Diversität und Frauenförderung sind mir ein Anliegen.
Sie möchten wissen, wie die Karriere von Frank Thelen, Kai Diekmann oder Ulrich Wickert begann? Stöbern Sie in unserer Rubrik „Der Ursprung meiner Karriere“!