1. Harte Bandagen
Mein Vater war kommunalpolitisch in der CDU aktiv. Es wurde bei uns in der Familie lebhaft über politische Themen diskutiert, manchmal mit harten Bandagen. So empfand ich die unverhohlene Häme der in unserem Hause verkehrenden CDU-Kommunalprominenz gegenüber Willy Brandt, als er als Bundeskanzler zurücktrat, als zutiefst befremdlich. Ich denke, durch mein politisches Elternhaus habe ich schon früh gelernt, meine Meinung klar zu vertreten. Für meinen weiteren Werdegang sicher kein Fehler.
2. Faire Chance
Gerechtigkeit war für mich ein starker Antrieb. Etwa in der Frage, warum viele Mädchen aus meinem Umfeld nicht studieren durften. Anfang der 1970er-Jahre herrschte noch die Meinung vor, dass ein Studium für junge Frauen überflüssig sei, da sie eh heirateten. Ein eklatanter Denkfehler, den meine Eltern glücklicherweise nicht machten. Ihnen war es wichtig, dass meine Schwester und ich eine ebenso gute Ausbildung bekommen wie mein Bruder. Dafür bin ich ihnen bis heute dankbar.
3. Gute Inspiration
Die Gerechtigkeitsfrage hat mich zunächst zum Theologiestudium, später zu Jura gebracht; die Bergpredigt inspiriert mich bis heute. Das Thema Gerechtigkeit hat mich auch in die SPD geführt, da sie für mich die Partei war und ist, die dies am glaubwürdigsten vertritt und in politisches Handeln umsetzt. Gerechtigkeit bedeutet für mich Teilhabe jedes Einzelnen am gesamten gesellschaftlichen Leben, an Bildung, Arbeit, Wohnen, Kultur, Freizeit. Das ist mein politischer Kompass.
Sie möchten wissen, wie die Karriere von Frank Thelen, Nina Hugendubel oder Ulrich Wickert begann? Stöbern Sie in unserer Rubrik „Der Ursprung meiner Karriere“!
