1. Getriezt
Ich kam auf dem Land 20 Kilometer vor Münster 1934 zur Welt. Zwei Jahre später starb meine Mutter. Plötzlich musste mein Vater alleine fünf Söhne versorgen. Mich schickte er deswegen zur Familie seines Bruders nach Münster. Dort blieb ich, bis ich 1943 vor dem Bombenhagel für zwei Jahre zurück ins Elternhaus flüchtete. Die Zeit bei meiner Tante war hart. Der einzige Vorteil daran, dass sie mich triezte: Ich war immer der Beste in meiner Volksschulklasse.
2. Getüftelt
Ich hatte ein Faible für Technik und Mathe. Mein Lehrer motivierte mich zu einer Lehre als Telefontechniker. Die Not meiner Jugend lehrte mich, immer das Beste aus meiner Situation zu machen. Mit 21 war ich verheiratet, hatte zwei Kinder und verdiente als Fernmelderevisor 350 Mark, so viel wie ein Meister. In meiner Freizeit tüftelte ich an einem Fernwähler, mit dem man im Tanzlokal vom Tisch aus die Musikbox bedienen konnte. Das war der Startschuss für meine Firma.
3. Gewonnen
Spielhallen waren lange verpönt. Ende der 1970er-Jahre änderte sich das langsam. 1985 durften zehn Automaten pro Lokal aufgestellt werden – unter der Bedingung, dass drei Viertel ohne Geld laufen mussten. Das ging wie eine Welle durch Deutschland und brachte uns mit unseren Merkur-Spielautomaten schnell 50 Prozent Marktanteil. Spielen kann natürlich süchtig machen, wie alles Schöne – auch Essen oder Sport.
Sie möchten wissen, wie die Karriere von Frank Thelen, Nina Hugendubel oder Ulrich Wickert begann? Stöbern Sie in unserer Rubrik „Der Ursprung meiner Karriere“!
