1. Im Viertel
Ich stamme aus einer klassischen Arbeiterfamilie, war das erste Kind, das Abitur gemacht hat. Der steinige Weg zeigte mir, wie wichtig Bildung ist und dass diese nicht von Glück abhängen darf. Später konnte ich in Gießen etwas zurückgeben. Ich verantwortete die soziale Stadterneuerung in der Gießener Nordstadt mit, in einem Quartier, das ich bestens kannte: Dort bin ich aufgewachsen.
2. In der Partei
Nachdem ich zu Schulzeiten auf ein paar Demos mitgelaufen war, wollte ich nicht einfach ins Klassenzimmer zurück. Die Gewerkschaft GEW nahm damals keine Schüler auf, also trat ich in den zweiten Arm der Arbeiterbewegung ein: die SPD. Ich hörte viel zu, diskutierte und verteilte Flugblätter. Und ich lernte, verschiedene Meinungen anzuhören und zu respektieren. Das half mir, als ich 2019 kommissarischer Vorsitzender der Bundes-SPD wurde – mit allen Höhen und Tiefen.
3. In der Welt
Ende 2019 wechselte ich die Perspektive: Aus der Politik ging ich zur Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Als Arbeitsdirektor bin ich für fast 25.000 Angestellte in rund 120 Ländern verantwortlich. Wir arbeiten für Chancengleichheit und für Zukunftsperspektiven, etwa im Nordirak, den ich bereits besuchte. Die Ziele sind ähnlich wie dort, wo alles angefangen hat, in meinem Quartier in Gießen. Nur eben etwas größer.
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