1. Hartnäckig
Volkskunst war die große Leidenschaft meiner Eltern. Sie haben eine Volkstanzgruppe gegründet, auf Familienfotos trugen wir immer Kostüme. Ich hätte gerne Ethnologie studiert, aber das kommunistische Regime in der Tschechoslowakei verwehrte mir das Studium damals wegen der politischen Haltung meiner Eltern. Mit dem Familiennamen meines Mannes erhielt ich später einen Studienplatz für Kulturwissenschaft.

2. Weltoffen
Anschließend arbeitete ich im Kulturzentrum meiner Heimatstadt. Kinderkarneval machte mir besonderen Spaß, ich habe gerne Menschen um mich. Nebenbei habe ich als Reiseführerin gearbeitet, bei Reisen nach London oder Brüssel. Am besten kamen dabei immer Klatschgeschichten aus den Königsfamilien an. Wenn ich heute einmal im Jahr vom belgischen König empfangen werde, fühlt es sich kurios an, dass ich einmal Geschichten über seine Familie verbreitet habe.

3. Anpackend
Nach einem Justizirrtum hatte ich die Wahl: Sinne ich auf Rache an denen, die mich in Untersuchungshaft gebracht hatten, weil sie mich zu Unrecht der Korruption beschuldigten? Oder versuche ich zu verstehen, was passiert war? Ich entschied mich, Jura zu studieren – zu einer Zeit, in der meine Kinder ebenfalls an der Universität waren. Wir hatten kaum Geld. Wenige Monate nach meinem Abschluss änderte sich alles: Ich wurde Ministerin.

Sie möchten wissen, wie die Karriere von Frank Thelen, Kai Diekmann oder Ulrich Wickert begann? Stöbern Sie in unserer Rubrik „Der Ursprung meiner Karriere“!