Diversity Wer Vielfalt lebt, braucht keine Quote

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Chance für Deutschland

3. Wer Vielfalt lebt, braucht keine Quoten. Unternehmen wie Lego oder Puma machen es vor: Frauenförderung muss in die Praxis umgesetzt und nicht nur angekündigt werden. Es zählen Taten und Initiativen, die die Rahmenbedingungen wirklich verbessern, nicht das reine Versprechen. American Express beispielsweise hat dieses Thema früher auf die Agenda genommen. Heute liegt der Frauenanteil in Führungspositionen bei 40 Prozent und damit deutlich höher als im Branchenschnitt.

4. Vielfalt muss nicht nur in die Köpfe. Manager in leitenden Funktionen sind in der Regel stolz darauf, ihre Position aufgrund ihres Könnens erreicht zu haben – also darauf, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Wenn sich aber einerseits der Kontext so verändert, dass die alten Werkzeuge nicht mehr gut funktionieren, andererseits neue, bessere Werkzeuge entstehen, braucht es zweierlei: die Offenheit dafür, seine Fähigkeiten kontinuierlich weiterzuentwickeln, und den Antrieb, sich neue Instrumente anzueignen und zu beherrschen.

5. Wir werden eine Renaissance der nachhaltigen Managementkultur erleben. Die Zeiten reinen Quartalsdenkens nähern sich ihrem Ende. Gefragt ist eine Balance aus agilem operativem Management und strategischer Weitsicht – mithin das, was Führungskultur im Kern ausmacht. Wie wichtig dies ist, zeigt das Beispiel der unterschiedlichen Entwicklungen von Kodak und Fuji: Kodak war seinem Wettbewerber Fuji immer voraus, was operative Managementkennzahlen betrifft. Das heute erfolgreiche Unternehmen ist aber Fuji – weil sein Management es verstanden hat, nicht nur bestehende Geschäftsmodelle zu optimieren, sondern rechtzeitig über neue Geschäftsmodelle nachzudenken – etwa in der Medizintechnik. Kodak hingegen hat eine Diversifizierung verschlafen und ist heute nicht mehr am Markt.

Die unterschiedlichen Typen eines Teams

Wer über Vielfalt spricht, darf die Flüchtlingsbewegung nicht verschweigen. Bei allem Verständnis für Fragen und Vorbehalte – es ist offenkundig, dass aus Zuwanderung eine riesige Chance für Deutschland erwachsen kann. Dazu müssen wir die zunehmende Vielfalt unserer Gesellschaft als Bereicherung verstehen und das darin schlummernde Innovationspotenzial nutzen. Es lohnt sich.

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