Dr. Geke/ KPMG Zahlen statt Bauchgefühl

Qualifizierter Nachwuchs ist rar – und Belegschaften werden immer älter.

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Thomas Barann, Cor Leendertse (beide Gothaer), Michael Geke (Dr. Geke/ KPMG, von links) Quelle: Selina Pfrüner für WirtschaftsWoche

Das stellt viele Unternehmen vor die Frage, wie sie dem demografischen Wandel begegnen sollen. Um darauf möglichst präzise Antworten zu bekommen, beauftragten die Gothaer Versicherungen in Köln die Düsseldorfer Beratung Dr. Geke damit, eine softwaregesteuerte Lösung zu entwickeln, mit der sich die Personalentwicklung nach verschiedenen Kriterien analysieren und für die nächsten Jahre vorhersehen lässt. „In manchen Abteilungen und Bereichen werden uns in drei, vier Jahren ganze Kohorten von Spezialisten verlassen“, sagt Thomas Barann, Personalleiter bei der Gothaer. „Dadurch droht Verlust an Wissen.“

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In anderen Bereichen dagegen, die etwa aufgrund des technischen Fortschritts überflüssig werden, schmerzen Altersabgänge nicht. So zeigt sich den Personalern klar, wo sie gegensteuern müssen. Statt „aus einem Bauchgefühl zu handeln“, könne man nun mit Szenarien arbeiten, sagt Michael Geke, Geschäftsführer der gleichnamigen, gerade von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG übernommenen Beratung und verantwortlich für das Projekt. Das liefert Argumente für Investitionen gegenüber dem Vorstand – beispielsweise in die Gesundheit der Mitarbeiter, die möglichst lange leistungsfähig bleiben sollen. Oder in die Übernahme von Auszubildenden.

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Ziel des Wettbewerbs, der die Leistung der Berater mit einer ausgeklügelten wissenschaftlichen Methode misst: Mehr Transparenz in eine für ihre Diskretion bekannte Branche zu bringen. "Transparenz erhöht Ihr Geschäft", rief Professor Lars Wellejus (im Bild), der den Wettbewerb wissenschaftlich begleitet hatte, den Beratern zu. Und hatte für alle, die dieses Mal nicht auf dem Treppchen gelandet waren, einen Trost parat: "Wer von seinen Kunden zu gute Noten bekommt, ist eindeutig zu billig." Quelle: Robert Poorten
Marcus Engel, René Vogel, Dr. Michael Hartmann (v.l.n.r.), Solution Providers Quelle: Robert Poorten
Hanjo Arms, A.T. Kearney Quelle: Robert Poorten
Martin Hentschel, Intargia, Dr. Robert Kuhn, Universität Kassel, Matthias Ukrig, Intargia, Silke Weißenborn, Universität Kassel, Christian Schauß, Intagria, Dr. Thomas Jurisch, Intargia (v.l.n.r.) Quelle: Robert Poorten
Alexander Nedelchev, Barkawi Management Consultants, Franz Rother, stellv. Chefredakteur WirtschaftsWoche, Wolfgang Schuerholz, Barkawi Management Consultants, Tobias Krauss, Barkawi Management Consultants(v.l.n.r.) Quelle: Robert Poorten
Dr. Heike Wiegand, Allianz Inhouse Beratung, Franz Rother, stellv. Chefredakteur WirtschaftsWoche Quelle: Robert Poorten
Dr. Michael Kieninger, Horváth & Partner GmbH, Thomas Hintermeier Südwestbank AG, Dr. Andreas Maurer, Südwestbank AG, Rainer Zierhofer, Horváth & Partner GmbH, Dr. Oliver Greiner, Horváth & Partner GmbH (v.l.n.r.) Quelle: Robert Poorten

„Ob wir Mitarbeiter in Vorruhestand oder Altersteilzeit schicken, überlegen wir uns inzwischen drei Mal“, sagt Gothaer-Personalleiter Barann. Denn die richtigen Mitarbeiter in den richtigen Mengen zu haben entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Rechtzeitig dafür zu sorgen steigere die „strategische Bedeutung und den Wertbeitrag der Personalabteilung“, sagt Thomas Faust, Projektleiter und Senior Berater bei Dr. Geke.

Gemeinsam mit dem Kunden passten die Berater ihre Basis-Technologie auf den Informationsbedarf der Gothaer an. Herausgekommen ist damit „kein Produkt von der Stange“, aber dennoch „zu einem akzeptablen Preis für ein mittelgroßes Versicherungsunternehmen“, sagt Cor Leendertse, der das Personal-Controlling bei der Gothaer leitet. „Die Gothaer kann nun ein für sie bedeutsames Handlungsfeld wesentlich besser steuern“, bestätigt auch Jürgen Weibler, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Fern-Universität Hagen und BoC-Fachbeirat.

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