




"Der einzige nachhaltige Wettbewerbsvorteil ist die Fähigkeit, schneller zu lernen als die Konkurrenz", sagte bekanntlich schon der ehemalige Topmanager Arie de Geus. Heute können wir aus der (eigenen) Vergangenheit nur noch wenig lernen. Denn dafür dreht sich die Welt inzwischen zu schnell.
Digitalisierung, Internet und Mobilität maximieren die Individualität, Unabhängigkeit und Ungeduld der Menschen mit nie gekannter Kraft und Geschwindigkeit. Der neue Konsument verlangt nach neuen Märkten, neuen Geschäftsmodellen und neuen Spielern, die innovativer, inspirierender und vorbildlicher als bisher denken und handeln.
Diese neuen Entrepreneure kreieren revolutionäre Märkte und Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen - unerreicht von traditionellen Managern, Marken und Konzernen. Denn diese sind immer noch zu verfangen in längst obsoleten Strukturen, Konzepten und Kulturen. Der Abschied fällt schwer. Zu viel investierten sie in die Absicherung ihrer inzwischen verblassenden Erfolge.
Die fünf Schritte zum Erfolg in digitalen Zeiten
Machen Sie sich bewusst, wo Ihre Stärken liegen!
Heben Sie diese Talente heraus und entwickeln Sie so die „Marke Ich“!
Handeln Sie empathisch – gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und sich selbst!
Nutzen Sie die digitalen Medien zur Information, Präsentation und zum Netzwerkaufbau!
Aber seien Sie genauso offline aktiv – sowohl beim Knüpfen neuer als auch bei der Pflege bestehender Beziehungen!
Die verzweifelten Versuche von beispielsweise Energie-, Öl- und Auto-Industrie, die Zeit zurückzudrehen, scheitern ebenso wie die durchschaubaren Versuche der Großverlags- und Telekommunikations-Industrie, die Welt anzuhalten. Diese etablierten Unternehmensköpfe und -kulturen müssen über sich hinauswachsen. Müssen wieder mutig unternehmerische Unabhängigkeit, Brillanz und Relevanz leben.
Obwohl wir uns nicht mehr auf die Vergangenheit verlassen können, bleibt das schnellere Lernen der wichtigste Konkurrenzvorteil. Egal ob als Mensch, Marke oder Unternehmen. Idealerweise lernen wir ganzheitlich als Organisation. Werden gar zur Lernenden Organisation, wie das immer noch aktuelle Buch von Peter Senge fordert.
Die Organisation, die lernt, hat ein entsprechend kollektives Gedächtnis, aus dem sich der Einzelne immer wieder bedienen kann. Ein Gedächtnis, zu dem der Einzelne auch immer wieder reziprok beiträgt. Ein Gedächtnis vor allem, das nicht so einfach mit dem Einzelnen in eine im Zweifel konkurrierende Organisation verschwindet. Ein Gedächtnis, das sich kontinuierlich wandelt, wächst und entwickelt. Schneller als das des Wettbewerbs oder des Marktes.





Wie aber lernt man und wandelt sich effektiv und zukunftsgerichtet, wenn man an Zielen von gestern gemessen wird? Mit den Methoden und mentalen Modellen von gestern? Wenn alle immer wieder begeistert von ihren Erfolgen der Vergangenheit berichten und sich dafür feiern lassen - da die aktuellen Erfolge immer öfter ausbleiben?
Wenn alle begeistert am "Das haben wir schon immer so gemacht" festhalten, weil der Mensch auch ein Gewohnheitstier ist, das nicht aus seiner Komfortzone hinter dem warmen Ofen verscheucht werden möchte? Wenn die prächtige Firmenzentrale, die schweren Möbel, die Desktops und tiefen Teppiche "Vergiß mein nicht" schreien? Jedes infrastrukturelle Silo überzeugt ist, es allein sei das Wichtigste? Jeder Abteilungsleiter sich wie ein kleiner Ministerpräsident fühlt?