Fachkräftemangel Jeder zweite IT-ler hasst es, von Headhuntern angerufen zu werden

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Es geht nicht ohne gutes Arbeitgeberimage


Aber auch wenn die Personaler genau wissen, wen sie suchen und interessante Kandidaten nicht wegen eines Tippfehlers in der Bewerbung aussortieren, gibt es Fettnäpfchen. Nämlich bei der Kontaktaufnahme zu den IT-Profis, die wie gesagt, nicht auf Jobsuche sind. Gefragt danach, wie sie angesprochen und umworben werden möchten, sagten die Entwickler gegenüber Stack Overflow, dass sie am liebsten per E-Mail (53 Prozent) angesprochen werden. Karriereportale wie Xing oder LinkedIn halten nur 24 beziehungsweise 17 Prozent für einen guten Weg der Kontaktaufnahme.

Und nur 13 Prozent werden gerne von Headhuntern angerufen. 53 Prozent sagen sogar, dass sie diese Art der Kontaktaufnahme hassen. Wenn Personaler aktiv auf mögliche Kandidaten zugehen wollen, dann also am besten nicht per Telefon.

Womit Sie die Talente anlocken

66,3 Prozent der befragten Entwickler gaben an, sich unterbezahlt zu fühlen. Im Zweifelsfall können Unternehmen einzelne Kandidaten also mit einem fürstlichen Gehalt von sich überzeugen. Denjenigen, die sich das nicht leisten können, sei aber gesagt: das Gehalt steht auf der Prioritätenliste der meisten Entwickler erst auf Platz vier.

Was verdienen Entwickler in Deutschland?

Gefragt danach, worauf sie bei der Bewertung einer Stelle achten, sagten die Entwickler:

  1. fachliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten
  2. Programmiersprachen, Frameworks und Technologien, mit denen sie arbeiten werden
  3. das Büro, von dem aus sie arbeiten würden
  4. das Gehalt und die Zusatzleistungen
  5. der Projektmanagementstil des Unternehmens

Wer in all diesen Punkten überzeugen kann, muss eigentlich nur noch eines tun: darüber reden. Doch beim Arbeitgeberimage tun sich die Unternehmen schwer, wie der Report zeigt. 96 Prozent der Entwickler sagen, ein gutes Arbeitgeberimage ist ihnen wichtig, 76 Prozent davon sagten sogar, es sei ihnen sehr wichtig. "Employer Branding – das bedeutet schlicht und einfach: zunächst mal ein guter Arbeitgeber für Entwickler werden – und dann möglichst viel darüber reden. Gerade weil Entwickler ein Überangebot an Jobs erhalten ist es wichtig, seine Arbeitgebermarke herauszustellen und im Wettbewerb zu überzeugen", bestätigt Stefan Schwarzgruber, der bei Stack Overflow für den deutschsprachigen Raum zuständig ist.


Und: wer im Wettbewerb als Arbeitgeber herausstechen möchte, sollte nicht nur auf der schwäbischen Alb nach Entwicklern suchen, sondern international. Tatsächlich suchen jedoch nur 14 Prozent der Unternehmen EU-weit und nur 24 Prozent international. Außerhalb Deutschlands sind besonders die kleinen Unternehmen mit unter 250 Mitarbeitern auf Suche. Und sind nicht-deutschsprachigen Kandidaten gegenüber offener als in größeren Betrieben. 26 Prozent der größeren Unternehmen haben Englisch als Teamsprache, um für Entwickler aus der ganzen Welt attraktiv zu sein. Dagegen heißt es bei 44 Prozent der kleineren Unternehmen "We speak English".

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