
Haben Sie zugehört, als das Personal bei Ihrem letzten Flug erklärte, wo sich die Notausgänge befinden? Nein? Schlecht. Denn glaubt man Andy Clubb, verbummeln Passagiere nach Bruchlandungen entscheidende Sekunden mit der Suche nach dem Fluchtweg: „Umso schwerer, den Weg zu finden, wenn Qualm in der Kabine die Sicht nimmt“, sagt Clubb, der für die Fluglinie British Airways (BA) „Flight Safety Awareness“- Kurse für Passagiere konzipiert hat – halbtägige Trainings am Londoner Flughafen Heathrow, die Vielflieger für 200 Euro buchen können.
Panik vermeiden
Ein Großteil der Unfälle ist überlebbar, aber durch Verzögerungen kommt es zu Todesfällen, so das Ergebnis von Studien der britischen Flugsicherheitsbehörde CAA, die Hunderte Crashs untersucht hat. Wie sehr Panik das Handeln bestimmt, zeigt die Notlandung des US-Airways-Jets auf dem New Yorker Hudson River 2009: Nur 10 von 150 Passagieren trugen beim Verlassen des Flugzeugs Schwimmwesten. Selbst das Öffnen des Gurtes werde im Durcheinander nach einer Notlandung für viele zur Herausforderung, so Clubb. Seine wichtigsten Überlebenstipps:
Sieben Reihen vom Ausgang
- Öffnen des Gurts vor dem Start üben – dann klappt es auch im Ernstfall.
- Beim Einsteigen exakt die Position des nächsten Notausgangs einprägen – dann findet man ihn auch, wenn Rauch die Sicht erschwert.
- Wer maximal sieben Reihen von einem Ausgang entfernt sitzt, hat statistisch höhere Überlebenschancen.
- Vor der Notlandung den Kopf auf die Knie legen, um nicht mit der Stirn auf den Vordersitz aufzuschlagen.
- Die dominante Hand (die rechte für Rechtshänder) auf den Hinterkopf legen und diese mit der anderen vor Verletzung schützen – mit der kann man dann leichter den Gurt öffnen.