Führungspositionen Wie Sie den Geschlechterfrieden im Büro wahren

Für Frauen gibt es zahlreiche Seminare, wie sie im Job mit Männern umgehen sollen. Nur für die Männerwelt gibt es so etwas nicht. Fünf Tipps für jedes Geschlecht, damit Missverständnisse gar nicht erst entstehen.

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Wenn Beziehungsorientierung auf Hierarchieorientierung trifft, geht das nicht immer gut Quelle: Fotolia

Studien - wie die von McKinsey durchgeführte Studie „Women matter“ - haben gezeigt, dass Unternehmen, die Gender Diversity kulturell richtig leben, die besseren Ergebnisse produzieren. Bisher wurde in der Geschäftswelt aber „nur“ den Frauen nahegelegt, wie sie sich sinnvoll verhalten, um beruflich vorwärts zu kommen.

Je mehr Frauen sich jedoch in den Unternehmen tummeln, umso größer ist die Chance, endlich die wahren Synergien zwischen den Geschlechtern zu heben. Dazu ist es wichtig, dass beide Seiten das jeweils andere Geschlecht verstehen, besser mit den Verhaltens- und Kommunikationsweisen umgehen und voneinander lernen. Etwa, was das Thema Führung angeht.

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Eine Umfrage des Sinus-Instituts bestätigt, dass sich Frauen wegen ihrer starken Beziehungsorientierung oft in Führungsrollen nicht besonders wohl fühlen. Zu sehr sind sie von Kindesbeinen an darauf gepolt, dass alle Menschen gleich sein sollen. Die Hierarchiespiele ihrer männlichen Altersgenossen liegen ihnen fern. Und nun trifft ihre Beziehungsorientierung auf seine Hierarchieorientierung.

Aus ihrem Unwohlsein resultieren einige Verhaltensweisen, die für männlichen Mitarbeiter missverständlich sein können. Oft spielt eine Führungsfrau ihre Autorität herunter, zeigt sich nicht klar als Vorgesetzte, stellt ihren Mitarbeitern viele Fragen und formuliert ihre Ansagen bewusst vorsichtig. Auf den Mann im Team wirkt dies unsicher und inkompetent. Die Gefahr, dass er sie nicht als Führungskraft akzeptiert ist groß. Denn in seinem Hierarchiedenken ist es wichtig, dass er „zu ihr aufschauen“ kann.

Wie weibliche Chefs Männer führen sollten

Das männliche Alphatier fühlt sich als Vorgesetzter in einem Team mit vielen Frauen oder auch nur gegenüber einzelnen Frauen oft ebenso unwohl. Fremde Wesen, die er nicht sofort versteht, bewirken, dass er die Kontrolle über die Situation verliert. Und das mag er gar nicht. Oft grenzt er Frauen daher unbewusst aus und bleibt lieber unter Männern. Da Frauen aufgrund ihrer Beziehungsorientierung mit einem 360-Grad-Radar ausgestattet sind, spüren sie seine Ausgrenzung oder Abgrenzung sofort.

Wie männliche Chefs Frauen führen sollten

Als Vorgesetzter hat er dann schlechte Karten, da sie diesen Konflikt oft nicht thematisiert, sondern hinten herum austrägt - das ist wiederum schlecht für seinen Ruf. Hinzu kommt sein Hang zu wenig Worten und knappen Ansagen. Für die beziehungsorientierte Frau klingen sie oft schroff und desinteressiert. Die Mitarbeiterin fühlt sich nicht wertgeschätzt.

Dabei gelingt der Umgang - und auch die Führung - des anderen Geschlechts schon durch kleine Verhaltensänderungen problemlos. Schließlich kann es nicht sein, dass Anpassung nur in eine Richtung geht und nur die Frauen lernen müssen, mit den Männern umzugehen.

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