Innovationskultur Der Mittelstand ist Deutschlands Lichtblick

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Lichtblick Mittelstand

Aber es gibt Hoffnung. Denn die Unternehmen, denen das schlechte Innovationszeugnis ausgestellt wird, sind zwar international bekannte Namen. Sie machen aber nur 0,4 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung aus. Da sind aber noch 99,6 Prozent übrig, die von kleinen und mittelständischen Unternehmen beigesteuert werden. Und bei ihnen sieht es besser aus mit der Innovationskultur: „Zweifelsfrei ist der Mittelstand das Innovationsrückgrat der deutschen Wirtschaft, vor allem weil die Innovation auf viele Unternehmen verteilt ist und sich nicht nur auf wenige Konzerne stützt“, sagt Christian Rast, Generalbevollmächtigter bei KPMG.

Grundsätzlich seien alle ingenieursgetriebenen Branchen und Unternehmen innovativ. Vor allem mischen die mittelständischen Unternehmen bei den Zukunftstechnologien mit: Künstliche Intelligenz? Experte ist Kuka aus Augsburg. 3D-Druck? SLM Solutions aus Lübeck oder Voxeljet aus Friedberg bei Augsburg sind führend. Moderne Antriebstechnologien? BMZ aus Karlstein am Main treibt schon lange Pedelecs & Co. an.

Die 30 Besten des deutschen Mittelstands
Produktion bei Ensinger Quelle: Presse
Sennheiser Produktion Quelle: Presse
Screenshot der Adva-Internetseite Quelle: Screenshot
Schiffsschraube Quelle: PR
Das Pfeiffer Vacuum Firmengebäude Quelle: Pfeiffer Vacuum Pressebild
Frank Blase, der Geschäftsführer von igus. Quelle: Presse
Armaturen in der Fertigung von Hansgrohe Quelle: REUTERS

Innovationsbudget ist nicht so wichtig

„Deutsche Unternehmen sind nach wie vor Innovationsführer in den Bereichen Anlagenbau, Elektrotechnik und Maschinenbau“, sagt Rast. „Wir müssen jetzt noch unsere hohe Wettbewerbsfähigkeit in den Ingenieur-getriebenen Innovationsfeldern um die digitale Kompetenz erweitern. Denn hier liegt die Zukunft der Industrie 4.0.“ Bei der fehlenden Digitalstrategie lassen sich immer mehr Mittelständler von Tech-Start-ups helfen, wie Rast erzählt. „Hier waren die großen Konzerne Vorreiter, aber die Familienunternehmen ziehen nach – und sie machen es oft besser. Statt ein Lab zu betreiben und oder Start-ups zu kaufen, um damit die Innovation voranzutreiben, setzen sie eher auf Kooperation. Damit integrieren die Familienunternehmen die Ideen und verbinden so beide Welten.“

Diese Weltmarktführer haben die stärksten Marken
Die Zentrale von Big Dutchman in Vechta-Calveslage. Quelle: Presse
Das Luftbild zeigt das Werk der Max Weishaupt GmbH in Schwendi. Quelle: PR
Sennheiser Kopfhörer Quelle: dpa
Renolit SE Vorstand Quelle: Presse
KWS Saat Quelle: PR
Platz 15 (15): Abeking & RasmussenBranche: SchiffbauMarken-Performance*: 61,4 (54,2)Unternehmens-Performance*: 57,9 (56,8)Gesamt-Performance²: 119,4 (111,0)* maximal 100 Punkte; ² maximal 200 Punkte; Quelle: Biesalski & Company Quelle: Screenshot
Ein Ladekabel für ein Elektroauto der Firma Mennekes Quelle: dpa

Dabei spiele Geld für das Innovationspotenzial des Mittelstandes gar keine so große Rolle, wie es bei den Dax-Konzernen der Fall ist. „Als Innovationsbremse werden begrenzte Mittel genannt, aber Innovation hängt nicht vom Budget ab“, sagt Rast. „Das sieht man schon an all den Start-ups, die trotz kleiner Budgets sehr innovativ sind.“ Ein schmales Budget sorgt seiner Meinung nach sogar dafür, dass mehr darauf geachtet wird, dass sich das Ergebnis eines Innovationsprozesses auch rechnet. „Erfolgreiche Innovation ist, was aus initialen Ideen profitables Geschäft macht“, sagt Rast.

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