




Jahrelang geisterte die Mär vom angeblich besseren, weil weiblichen Führungsstil durch die Wirtschaftswelt. Frauen seien weicher und kooperativer, hieß es. Alles Mumpitz. Frauen auf Chefsesseln sind gar nicht so anders als Männer: genauso hart, emotional stabil und gewissenhaft. Sie sind nicht extrovertierter, nicht offener für Neues und sogar weniger anpassungsfähig.
Dafür sind sie sind genauso machtbewusst, abgebrüht und emotional kalt wie Männer, zeigt eine Studie des Führungsexperten Christian Mai von der German Graduate School of Management & Law mit Marion Büttgen, Professorin an der Universität Hohenheim.
Das erste Vorergebnis seiner Befragung von 300 Managern plus 200 Managerinnen: Machiavellismus, Narzissmus und Psychopathie in der Führungsetage sind keineswegs Männern vorbehalten.
Überraschend? Nicht wirklich. Der Arbeitsalltag zeigt, Männer können ein Kriegsbeil auch mal begraben und nach einem gemeinsamen Bier an der Theke neu durchstarten.
Managerinnen müssen so viel Souveränität erst lernen. Im Nachtragen und Austeilen sind sie oft gnadenloser als ihre männlichen Kollegen auf der Entscheiderebene – so wie Hündinnen. Wenn die erst mal gegeneinander kämpfen, sind sie unerbittlich. Anders als die Rüden. Bei denen macht einer irgendwann eine Unterwerfungsgeste und gut ist’s. Die Sache ist damit ausgestanden, der andere lässt ab und die Verletzungen halten sich in Grenzen.