Manager-Coach Karin Kuschik "Chefs sollten ihr Hirn besser kennenlernen"

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"Das große Plus bei Angela Merkel ist ihr Aussehen"

Die mächtigsten Managerinnen der Welt
Platz 15: Alison Cooper, Imperial TobaccoGauloises dürfte die bekannteste Marke des britischen Konzerns Imperial Tobacco sein, dem Alison Cooper vorsteht. Seit 2010 ist die 47-Jährige CEO des Konzerns. Sie habe den Tabak-Riesen wieder auf die richtige Spur gebracht, indem sie in wachsende Märkte investiert habe, wie zum Beispiel Kasachstan, schreibt das Magazin „Fortune“ über die Managerin. Für die amerikanische Zeitschrift ist sie auf Platz 15 der mächtigsten Managerinnen weltweit. „Fortune“ – bekannt für Ranglisten wie die Fortune-500 – hat jetzt ein Ranking der wichtigsten Geschäftsfrauen veröffentlicht. Quelle: dpa Picture-Alliance
Platz 14: Marissa Mayer, YahooWegen ihr sieht Google so aus, wie es aussieht: Marissa Mayer (hier mit Ryan Lewis und Macklemore) war bei dem Suchmaschinenkonzern fast von Anfang an dabei und unter anderem zuständig für die Optik der wichtigsten Produkte. Seit Jahren gilt sie als Überfliegerin der Internet-Branche. 2012 wechselte sie von Google zu Yahoo - als Vorstandsvorsitzende. Weil sie gleichzeitig ihre Schwangerschaft bekannt gab war das Medienecho groß, sie dürfte eine der bekanntesten Managerinnen überhaupt sein. Im Ranking von „Fortune“ schafft sie es auf Rang 14. Bewertet wurden für die Liste unter anderem die Größe und der Zustand des Unternehmens, der Verlauf der individuellen Karriere und das Standing in der internationalen Geschäftswelt. Quelle: AP
Platz 13: Safra Catz, OracleDer Konzern Oracle versorgt große Teile der Weltwirtschaft mit Software - zum Beispiel Datenbankanwendungen. Viele Entscheidungen im Konzern trifft die CFO Safra Catz, was sie in den Augen von „Fortune“ zu einer der einflussreichsten Figuren in der Technologiebranche macht. Quelle: Presse
Platz 12: Phebe Novakovic, General DynamicsSeit 2013 ist Novakovic CEO beim Rüstungskonzern General Dynamics. Die 56-jährige Amerikanerin ist vom Fach: Vorher arbeitete sie für die CIA. General Dynamics ist dabei, sein internationales Geschäft auszubauen, vor allem die Bestellungen von Flugzeugen des Herstellers Gulfstream, der zu General Dynamics gehört, kommen zu großen Teilen aus dem Ausland. Quelle: Presse
Platz 11: Sheryl Sandberg, FacebookSie ist die Nummer zwei im Facebook-Imperium: Als Chief Operating Officer ist sie an der Seite von Mark Zuckerberg für das geschäftliche zuständig. Vor ihrem Engagement bei dem sozialen Netzwerk arbeitete sie bei Google, der Weltbank und dem US-Finanzministerium. Sandberg beschäftigt sich viel mit der Rolle von Frauen in der modernen Gesellschaft und sieht sich selbst als Vorreiterin. Im März erschien ihr Buch über Frauen und Karriere „Lean In: Women, Work, and the Will to Lead“. Quelle: dpa
Platz 10: Gail Kelly, WestpacDie größte Bank Australiens wird seit 2008 geführt von Gail Kelly, die seit dem jährlich auf einem der vorderen Plätze in der „Forbes“-Liste der mächtigsten Frauen der Welt landet. Auch im dem in diesem Jahr zum ersten Mal veröffentlichten „Fortune“-Ranking schafft sie es in die Top-Ten. Unter ihrer Führung entwickelte sich die Westpac-Group hervorragend und zählt zu den erfolgreichsten Unternehmen des Landes. Durch eine Anhebung der Darlehenszinsen allerdings machte sich Kelly bei den Australiern nicht unbedingt beliebt. Sie begründete den Schritt mit niedrigen Sparquoten in Australien. Quelle: dpa Picture-Alliance
Platz 9: Patricia Woertz, Archer Daniels Midland „Woertz genießt international große Glaubwürdigkeit“ lobt „Fortune“. Seit acht Jahren ist die Amerikanerin CEO des Lebensmittelkonzerns Archer Daniels Midland (ADM), der zum Beispiel Soja- und Getreideprodukte herstellt. Das Unternehmen machte im Jahr 2011 mehr als 80 Milliarden Dollar Umsatz und hat mehr als 30.000 Mitarbeiter. Die 60-jährige Woertz hat vor ihrem Engagement bei ADM bei Ernst&Young und für Chevron gearbeitet. Quelle: dpa Picture-Alliance

Haben Sie eigentlich nur männliche Klienten? Vor allem?

(lacht) Jein. Es gibt ja jetzt immer mehr Führungsfrauen. Allerdings sind meine Klienten aus dem C-Level-Bereich – also der höchsten Führungsetage – tatsächlich vorwiegend männlich. Die meisten meiner Klientinnen kommen aus einer Ebene darunter.

Haben Managerinnen andere Probleme?

Nicht unbedingt. Aber sie bringen oftmals typische Frauenthemen mit.

Welche sind das?

Eine häufig gestellte Frage von Managerinnen ist, ob sie zu weiblich auftreten oder zu männlich. Es ist leider immer noch so, dass ein weibliches Auftreten als zu weich und nicht durchsetzungsstark gilt, ein zu männliches Auftreten bei einer Frau aber als zickig oder unprofessionell rüberkommt.

Was raten Sie den Managerinnen?

Authentisch zu sein! Das Geschlecht spielt weniger eine Rolle, wenn die Führungskraft voll hinter dem steht, was sie sagt. Wenn die Chefin ganz sie selbst ist, kann sie auch mal emotional oder tough sein. Leider trauen sich aber Führungsfrauen oft nicht, voll in ihre Kraft zu gehen. Ich glaube, der größte Fehler, den eine Managerin machen kann, ist, ein besserer Mann sein zu wollen.

Aber oftmals kann man sich nur mit den Männern vergleichen, weil es vielfach keine anderen Frauen auf höchster Leitungsebene gibt, an denen man sich orientieren kann.

Das stimmt. Ich rate meinen Klientinnen, trotzdem nicht allein durch die Geschlechterbrille zu gucken und sich nicht gleich mit der ganzen Bevölkerungsgruppe Mann zu vergleichen. Man kann sich ja auch als Mensch mit anderen Menschen vergleichen und analysieren, warum wer in einer bestimmten Sache erfolgreich ist und ob dieses Verhalten für einen selbst passt, völlig egal ob Mann oder Frau.

Welche Rolle spielt das Aussehen für Führungsfrauen?

Für Frauen auf jeden Fall eine andere als für Männer. Gutes Aussehen kann bei Frauen vielleicht förderlich sein, um weiter nach oben zu kommen. Aber es ist hinderlich, wenn sie ganz oben sind. Ein Vorteil von Angela Merkel zum Beispiel ist ja ihr Aussehen. Es wird wohl keiner auf die Idee kommen zu sagen: "Sie hat sich bestimmt nach oben geschlafen!" Genau das ist aber oft der Gedanke, wenn eine sehr feminine Frau Karriere macht.

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