Mangelnder Antrieb So motivieren sich Führungskräfte

Manager motivieren sich selbst. Quelle: Fotolia

Gute Chefs motivieren ihre Mitarbeiter. Aber wer motiviert gute Chefs? Sich selbst anzutreiben, fällt vielen Führungskräften schwer. Drei typische Probleme von Führungskräften – und deren Lösung.

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Gute Chefs zeichnen sich durch Fairness und das richtige Verhältnis von Kritik und Lob aus. Führen heißt für sie nicht nur bestimmen, sondern motivieren. Doch wer hält eigentlich die Chefs bei Laune? Viele Führungskräfte engagieren Coaches, die ihnen bei der Selbstmotivation helfen. WirtschaftsWoche Online hat sich zwei von ihnen geschnappt und sie um Rat gebeten.

Thomas Baschab ist Managementtrainer für Top-Unternehmen und Mentalcoach zahlreicher Spitzensportler. In seinen Seminaren vermittelt er, wie man Ziele erreichen kann, die man bisher für unerreichbar gehalten hat. Er lebt in der Nähe von München.

Vaya Wieser-Weber arbeitet als Trainerin, Vortragsrednerin und Coach zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung und Emotionskompetenz. Sie lebt mit ihrer Familie in Kitzbühl.

Beide wissen, was Führungskräfte demotiviert - und wie sie aus dem Tief wieder herauskommen.

Demotivation Nummer eins: fehlendes Lob

Die Führungskraft sagt: "Ich achte darauf, meine Mitarbeiter stets für Ihre Erfolge zu loben. Mich allerdings lobt nie jemand."

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Das raten die Coaches: „Je weiter sie oben stehen, desto weniger Lob können Sie von anderen erwarten“, erklärt Thomas Baschab, Mentaltrainer aus München. „Chefs werden maximal von ihren Mitarbeitern gelobt. Diese Situation ist aber ambivalent: Entweder sie bekommen kein Lob oder sie überlegen, ob der Mitarbeiter das nur aus Berechnung tut.“

Ein Problem müsse das laut Baschab allerdings nicht sein. Denn das Selbstwertgefühl eines Chefs darf nicht auf der Anerkennung anderer basieren. „Es geht vielmehr darum, sinnerfüllt zu arbeiten.“ Wer wisse, warum er seinen Job tue, sei auch motiviert. Sein Rat: Öfter mal daran erinnern, warum man das alles macht. Der Rest kommt von allein.

Richtig loben

Vaya Wieser-Weber hat noch einen anderen Tipp: „Warum loben Sie sich nicht mal selbst?“, fragt sie. Wer sich selbst lobe, wecke ungeahntes Potential: „Sich selbst zu sagen, wie gut man gewisse Dinge gehandhabt hat, öfter mal die Beckerfaust zu machen und mit gewissem Stolz auf Erreichtes zu blicken, tut gut.“ Angenehmer Nebeneffekt: Wer sich selbst lobe, werde auf Dauer unabhängiger vom Lob anderer und dadurch weniger manipulierbar.

Demotivation Nummer zwei: Die Zahlen stimmen nicht

Die Führungskraft sagt: "Trotz starker Bemühungen bleiben Mitarbeiter und Zahlen weit hinter den Erwartungen. Alles umsonst!"

Das raten die Coaches: Führungskräfte werden in vielen Unternehmen an den Ergebnissen gemessen. Wer gut da stehen will, muss liefern. Das baut Druck auf, gerade wenn die Zahlen stagnieren. Thomas Baschab kennt die Fixierung auf Ziele aus seiner Arbeit mit Leistungssportlern nur zu gut. „Nicht der Weg ist das Ziel, sondern das Ziel ist im Weg“, beschreibt er seine Erfahrungen. Bestes Beispiel: Baschabs Klient Simon Schempp, Weltmeister im Biathlon.

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