Perfektionismus Gut reicht vollkommen

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Unbeeinflussbare Faktoren

So sorgen Sie für bessere Arbeitsatmosphäre
Planen Sie das Programm - sei es für einen Tag, eine Woche oder einen Monat - mit dem gesamten Team. Die Zufriedenheit steigt, wenn nicht über die einzelnen Köpfe hinweg entschieden wird, wer wann was zu erledigen hat. Quelle: dpa
Bei allem Stress und allem Zeitdruck: Pausen sind wichtig. Ab und an eine kleine Kaffeepause sorgt dafür, dass die Kollegen mit neuer Energie weiterarbeiten. Außerdem entstehen viele gute Ideen beim gemütlichen Gespräch bei einer Tasse Kaffee. Also sorgen Sie für kurze Kreativpausen im Arbeitsalltag. Quelle: dpa
Auch die Aufteilung des Raumes kann enorm zur Zufriedenheit beitragen. Natürlich können nicht einfach irgendwo Wände eingerissen oder hochgezogen werden, aber selbst eine Zimmerpflanze oder ein Regal als Raumtrenner können schon viel bewirken. Fragen Sie Ihre Mitarbeiter, welche räumlichen Veränderungen das Arbeiten angenehmer machen könnten. Quelle: dpa
Wenn der Chef nicht nur seine Managementaufgaben wahrnimmt, sondern auch mit seinem Team zusammenarbeitet, kann das in puncto Arbeitsatmosphäre Wunder wirken. Nichts schlimmer als ein Einpeitscher, der selber keine Ahnung vom Rudern hat. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Neue Projekte sollten immer dem ganzen Team und nicht nur dem zuständigen Mitarbeiter vorgestellt werden. So wissen alle, was nun auf das Team zukommt und haben nicht das Gefühl, dass wichtige Veränderungen an ihnen vorbei gehen. Wer für jedes Projekt einem anderen Mitarbeiter anvertraut, zeigt außerdem, dass er alle Angestellten für gleichermaßen fähig hält. außerdem tut es auch dem Team gut, wenn jeder die anderen mal aus der "Führungsposition" heraus erlebt. Quelle: Fotolia
Die Urlaubsplanung wird zwar in der Regel in allen Unternehmen im Team gemacht, Ärger gibt es dennoch immer wieder. Statt Mitarbeiter einzeln nach ihren Wünschen zu fragen, setzen Sie sich wirklich mit allen an einen Tisch und besprechen die geplanten Auszeiten. An die sollte sich dann übrigens auch gehalten werden. Quelle: dpa
Bitten Sie Kollegen und Angestellte um regelmäßiges Feedback und Verbesserungsvorschläge. Besonders gute Vorschläge, die Abläufe verbessern, sollten nicht nur umgesetzt, sondern auch entsprechend gewürdigt werden. Quelle: Fotolia

Perfektionisten sollten sich davon verabschieden, immer und überall makellos sein zu müssen. Nicht nur, weil diese Einstellung gesünder ist. Sondern weil das Urteil darüber, ob dieses Produkt oder jene Präsentation nun perfekt ist, von vielen Faktoren abhängt. Von Faktoren, die Angestellte häufig gar nicht beeinflussen können.

Vielleicht lehnen die Kollegen Ideen nur deshalb ab, weil sie nicht selbst darauf gekommen sind. „Not-invented-here-Syndrom“ heißt das klassische Eitelkeitsphänomen, das vor allem in kreativen Berufen vorkommt. Dann nämlich, wenn die Kollegen nicht gemeinsam nach der besten Lösung suchen, sondern nur die eigene Idee bevorzugen und die anderen miesmachen. Das Kalkül dahinter: Was nicht auf dem eigenen Mist gewachsen ist, kann nicht gut sein.

In anderen Fällen hat der Chef schlechte Laune, weil er selbst unter Druck steht. Und diesen Druck reicht er nach unten weiter – indem er Vorschläge jäh zurückweist, die er in anderen Situationen vielleicht goutieren würde. Egal, wie lange und sorgfältig man daran gearbeitet hat.

Doch am heikelsten ist Perfektionismus deshalb, weil die Betroffenen häufig an den eigenen Ansprüchen scheitern. Sie wollen ständig alles zu 110 Prozent richtig machen. Auf Dauer kann das nicht gut gehen.
Zwar ist nichts dagegen einzuwenden, immer das Beste geben zu wollen und das auch von anderen zu verlangen. Doch die Grenzen zum schädlichen Perfektionismus sind fließend. Die einen fürchten sich ständig vor Fehlern, die anderen sind auf die Bestätigung anderer angewiesen, wieder andere setzen sich zu stark unter Druck.

Frauen häufiger als Männer. Zu diesem Ergebnis kam im Jahr 2009 auch Jacqueline Mitchelson von der amerikanischen Auburn Universität. Für ihre Studie legte sie 288 Angestellten umfangreiche Fragebögen vor: Immerhin 38 Prozent der Frauen hatten das Gefühl, dass ihre Leistung im Job ihren Ansprüchen nicht genügten. Den Männern ging das nur zu 24 Prozent so.

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