Ein weiteres, sehr starkes Argument gegen Schlamperei beim Trennungsmanagement besteht in dem massiven Image-Schaden, den Unternehmen dadurch erleiden können. Diese Gefahr tritt nicht nur im Fall von medienwirksamen Massenentlassungen auf, sondern auch bei Mund-zu-Mund-Propaganda durch einzelne Betroffene. Kaum jemandem wird bei der Bewertung der Attraktivität eines Unternehmens so viel Glaubwürdigkeit zugesprochen wie einem ehemaligen Arbeitnehmer, der eine „Gruselgeschichte“ nach der anderen über seinen früheren Arbeitsplatz erzählen kann.
Der derzeitige Generationen- und Mentalitätswandel sowie der Fachkräftemangel in der Berufswelt bringen es mit sich, dass die Mitarbeiterfluktuation steigt. In dieser Situation wäre nichts naheliegender als mit betriebsbedingt gekündigten Mitarbeitern möglichst gute Beziehungen zu pflegen. Denn für Entlassungen mögen im Einzelfall verschiedene Gründe sprechen, aber wenn kein grobes Fehlverhalten von Arbeitnehmerseite vorliegt, besteht für Unternehmen kein Anlass, ehemalige Mitarbeiter als „verbrannte Erde“ zu behandeln.
Nicht selten trifft das Los der Freistellung Menschen, die über Jahre hinweg gute Arbeit geleistet haben und die unter Umständen auch einmal wieder eingesetzt werden können, wenn sie das wollen. Einzelpersonen neigen dazu, Kündigungen automatisch als ein Siegel des Scheiterns zu deuten – doch Entlassungen kann man durchaus so gestalten, dass dem oder der Betroffenen trotz allem auch eine Botschaft der Wertschätzung für die erbrachte Arbeitsleistung vermittelt wird.
Sieben Ratschläge für den Personalabbau