6. Hilflosigkeit beim Thema Frauenförderung
Unternehmen brauchen mehr Frauen in Führungspositionen. Nur auf wenigen der 180 Seiten des McKinsey-Reports lassen sich solche Plattitüden finden. Im Kapitel „Macht von talentierten Frauen realisieren“ reihen sich jedoch viele davon aneinander. Beth Axelrod und Michelle Angier, beide für eBay tätig, stellen die Maßnahmen vor, die das Online-Auktionshaus in den letzten vier Jahren ergriffen hat, um mehr Frauen in Führungspositionen zu hieven. Zwar seien bei eBay nun 30 Prozent mehr Frauen in Führungspositionen. Dennoch stellen Angier und Axelrod konsterniert fest: „In der obersten Führungsetage sind wir fast ausschließlich männlich.“ Beim Aufsichtsrat sehe es ähnlich aus. Befürworter der Frauenquote bekommen so frische Argumente für ihre Forderung.
7. Wachsen in Zeiten des demografischen Wandels
Sinkende Geburtenraten führen zu schrumpfenden Bevölkerungen führen zu geringerem Wachstum. McKinseys Wachstums-Team rund um James Manyika hält diese Entwicklung nicht für zwingend. „Demografischer Wandel führt nicht zu ökonomischer Stagnation.“ Produktivitätssteigerungen seien die wichtigste Quelle für nachhaltiges und langanhaltendes Wachstum. Der über Jahrzehnte vorherrschende Glaube, globales Wachstum ergebe sich durch wachsende Mitarbeiterzahlen, gilt für die McKinsey-Analysten nicht mehr.
8. Multinationale Unternehmen sind produktiver
Historisch betrachtet sind multinationale Konzerne am produktivsten. Wenn es in einem Land Management- oder Wachstumsprobleme gibt, können diese Defizite in anderen Märkten ausgeglichen werden. Das ist das Ergebnis von Studien, die John Van Reenen von der London School of Economics gemeinsam mit McKinsey durchgeführt hat. Seine Prognose: Multinationale Unternehmen, die ihren Hauptsitz in aufstrebenden Märkten haben, werden künftig am produktivsten sein. Dort sei es am einfachsten, Produktivität mit Hilfe neuer Technologien zu stimulieren.
9. Innovationen dank Selbstzerstörung
Unternehmen müssen sich nach innen kreativ zerstören. Diese These vertritt Marcus Wallenberg, Chairman der SEB-Bank. Der Gedanke dahinter: Vor allem Unternehmen, die bereits lange am Markt sind, dürfen nicht träge werden. Wer sich selbst herausfordert, seine Ideen und Produkte infrage stellt, der entwickelt auch Innovationen, die am Markt gut ankommen. Der Einfluss von Traditionsunternehmen, so Wallenberg, sollte dann nicht unterschätzt werden.
10. Soziale Marktwirtschaft erreicht die USA
Wie tragen Unternehmen zur Entwicklung der Gesellschaft bei? Dies sollte künftig die Leitfrage sein, um Kapitalismus zu definieren, argumentieren McKinsey-Mann Eric Beinhocker und Unternehmer Nick Hanauer. Die bisherige Sichtweise, der Kapitalismus funktioniere, weil er effizient ist, sei überholt. Vielmehr sei der Kapitalismus erfolgreich, weil es um kreative Problemlösungen gehe. „Reichtum in einer Gesellschaft ist die Ansammlung von Lösungen für menschliche Probleme.“ Oder anders ausgedrückt: Die europäische Idee der sozialen Marktwirtschaft wird auch im anglo-amerikanischen Raum zunehmend beliebter.
Der vollständige Report "Management: The next 50 years" ist hier erhältlich.