Rhetorik-Ranking Die DAX-Chefs im großen Redner-Check

Wer spricht auf der Hauptversammlung verständlich, kann die Aktionäre mitreißen und bleibt auch bei Störungen gelassen? Beim großen Redner-Check der DAX-Chefs gibt es eine neue Nummer eins.

10. Martin Winterkorn, VolkswagenPlatz zehn im exklusiven Rhetorik-Ranking des Handelsblatts und der Uni Hohenheim hat Volkwagen-Chef Martin Winterkorn inne. Damit fällt er im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze nach hinten. Das Computerprogramm des Hohenheimer Kommunikationswissenschaftlers Frank Brettschneider ermittelt jedes Jahr, wie verständlich die Reden der Vorstandschefs der größten börsennotierten Unternehmen ausfallen. Es prüft jeweils Satzbau, Fremdwortanteil, Abstraktheitsgrad, Wort- und Satzlängen und bewertet dann jede Rede auf einer Verständlichkeitsskala. Diese reicht von Null - der Vortrag ist etwa so unverständlich für den Durchschnittsbürger wie eine Doktorarbeit - bis 10. Quelle: dpa
9. Reinhard Ploss, InfineonDer Vorstandsvorsitzende des Chipherstellers Infineon Technologies AG hat es im Redner-Ranking auf den neunten Platz geschafft. Neben der Verständlichkeitsskala (A-Note) hat Brettschneider eine Checkliste entwickelt, mit der der Stil bewertet wird. In der „Kür“ können die Redner in zwei Teilbereichen „Relevanz und Aufbau“ sowie „Präsentationsform“ insgesamt 100 Punkte für ihre B-Note holen. Quelle: dpa
8. Elmar Degenhart, Continental Der Chef des niedersächsischen Reifenherstellers hat es ebenfalls in die Top-Ten der besten Redner geschafft. Für ihn und Infineon-Chef Ploss war es die erste Rede als Konzernlenker. Quelle: dpa
7. Ulf Schneider, Fresenius Der Vorstandsvorsitzende der Fresenius SE, Schneider, schaffte den größten Sprung: Vergangenes Jahr war er noch Vorletzter des Gesamtklassements, diesmal überraschte er mit Rang sieben. Quelle: dpa/dpaweb
6. Dieter Zetsche, DaimlerAuf Platz sechs im großen Redner-Check hat es der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG geschafft. Brettschneiders Fazit der Hauptversammlungs-Saison 2013: „Wir haben insgesamt bessere Reden als im Vorjahr erlebt.“ Der Verständlichkeitsgrad steigerte sich von 3,8 Punkten auf 4,6 und somit auf ein mittleres Niveau. Quelle: dpa
5. Johannes Teyssen, E.ONDie Top 5 eröffnet der CEO von E.ON. Teyssen ist künftig auch oberster Vertreter der Energiebranche auf europäischer Ebene in Brüssel. Ob er die EU-Abgeordneten mit seiner Rhetorik ebenfalls überzeugen kann? Quelle: REUTERS
4. Norbert Reithofer, BMWDer Vorstandsvorsitzende der BMW AG wurde in diesjährigem Ranking aus dem Spitzentrio verbannt. Vergangenes Jahr schaffte er es noch auf Platz zwei, in diesem reicht seine Rede nur für den vierten Platz. Quelle: Christian Stadler/BMW
3. Peter Terium, RWE Mit seinen 6,9 Punkten in Sachen Verständlichkeit ließ der rhetorisch talentierte Terium seinen Amtsvorgänger, den poltrigen Atom-Dino Jürgen Großmann klar hinter sich. Deutlich gewandter legte der Niederländer, der akzentfrei Deutsch spricht, vor den Anteilseignern Rechenschaft über Sparmaßnahmen in Milliardenhöhe und Stellenabbau ab. Zudem reagierte Terium souverän auf einen Störversuch von Umweltaktivisten. Er ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, sondern verwies die Demonstranten höflich auf die spätere Aussprache. Quelle: REUTERS
2. René Obermann, Deutsche Telekom Obermann holte mit seiner sehr persönlich gehaltenen Abschiedsrede in der Pflichtübung „Verständlichkeit“ 7,3 und in der Kür sogar hervorragende 95 Punkte. Begeisterten Beifall des Publikums erhielt der gelernte Industriekaufmann nach seinem genialen Schlusssatz, als er ankündigte, im nächsten Jahr wieder bei der Telekom-HV dabei zu sein. „Allerdings nicht vorn auf der Bühne, sondern mitten unter Ihnen – als einfacher Telekom-Aktionär“. Der 50-Jährige wechselt zum niederländischen Kabelnetzbetreiber Ziggo. Quelle: REUTERS
1. Kurt Bock, BASFUnd der Gewinner des diesjährigen Redner-Rankings: Kurt Bock, der Schnellsprecher aus Ostwestfalen. Bock hat sich diesmal sehr viel besser als bei seinem Rede-Debut auf sein Publikum eingestellt, lautet das Motto. Von der Wortwahl bis zum Satzbau, von der Redestruktur bis zum Vortragstempo - sein 34-minütiger Auftritt im Mannheimer Kongresscentrum Rosengarten stimmte. „Bock hat nur wenig Fachchinesisch verwendet, dafür aber lebendige Beispiele gebracht. Das Publikum spürte, dass die Veranstaltung für ihn kein lästiger Pflichttermin ist“, sagt Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider über die solide Leistung der neuen Nummer eins. Quelle: REUTERS
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