
Chef sein ist kein leichter Job - das ist unbestritten. Und je größer der Konzern, desto häufiger muss der CEO seinen Kopf hinhalten - auch wenn er selber für die Verfehlungen der Mitarbeiter jenseits des großen Teichs vielleicht gar nichts kann. Für diese Verantwortung gibt es natürlich auch entsprechendes Schmerzensgeld, jammern muss also niemand. Trotzdem haben auch gut bezahlte CEOs keine Lust, mit Unternehmen unterzugehen, deren Bilanzen nicht stimmen, wie eine Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management zeigt.
Demnach ist die Wahrscheinlichkeit eines Vorstandswechsels bei Unternehmen mit fehlerhaftem Abschluss um 14 Prozent höher als bei Unternehmen mit fehlerfreien Abschlüssen. Für die Unternehmen mit einer Fehlerfeststellung analysieren die Autoren darüber hinaus qualitative und quantitative Faktoren der Fehlertypen. Zu deutsch: Je häufiger jemand seinen Ermessensspielraum falsch ausnutzt und die Bilanz entsprechend schönt, desto Vorstandswechsel. Und je mehr Stillschweigen über die Bilanz gewahrt wird - Unternehmen wollen beispielswiese nicht mit Prüfern zusammenarbeiten - desto regelmäßiger wechselt auch der Vorstand.