Union Club - Intellektuelle und kulinarische Kost
Große Bäume, grüner Rasen, ein sauberer Pool, umgeben von einem 5.000-Quadratmeter-Anwesen – willkommen im Frankfurter Union International Club. In der Villa Merton trifft sich seit knapp 60 Jahren die deutsche Wirtschafts- und Finanzelite. 1927 baute der Industrielle Richard Merton eine Villa, 1953 verkaufte er sie an die Stadt Frankfurt. Seine einzige Bedingung: Das Gebäude solle zu einem Ort der Völkerverständigung werden. Gesagt, getan.
Drei Jahre später gründeten Frankfurter Unternehmer den Union Club. Sie pachteten das Anwesen von der Stadt und modernisierten Villa samt Park. In der Nachkriegszeit diente das Gebäude der US-Armee als Pressezentrum. Heute nutzen die aktuell 600 Mitglieder des Clubs die Räume für Besprechungen, Konferenzen und Geschäftsessen. Wirtschaftsbosse, Investoren und Politiker halten dort regelmäßig Vorträge. Deutsche-Post-Chef Frank Appel sprach dort vor einigen Jahren über unternehmerische Verantwortung, der damalige Haniel-Chef Jürgen Kluge über die Herausforderungen der Globalisierung, auch der US-Großinvestor Warren Buffett oder Bürgerrechtler Jesse Jackson waren schon zu Gast. Kürzlich referierten Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann über Konjunktur und Euro-Krise. Alle ehemaligen EZB-Präsidenten waren bereits da, bald wird auch der derzeitige Chef-Notenbanker Mario Draghi erwartet. Auf Veranstaltungen treffen die Mitglieder die ehemalige Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth oder Hessens Innenminister Boris Rhein.

Neben der intellektuellen Kost denken die Veranstalter auch ans kulinarische Wohl ihrer Gäste: 2012 wurde das clubeigene Restaurant mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Und auch an akustischen Genuss ist gedacht. Jährlicher Höhepunkt ist ein Benefizkonzert im Sommer, bei dem Justus Frantz mit seiner Philharmonie der Nationen unter freiem Himmel spielt.
Wer in den Club eintreten will, braucht Geduld und Kontakte. Bewerber müssen einen tabellarischen Lebenslauf inklusive Anschreiben einreichen, aus dem ihr internationaler Hintergrund und ihre Motivation hervorgehen. Außerdem müssen zwei Mitglieder für sie bürgen, ein normales und eines aus dem Vorstand. Jährlich werden 1.200 Euro Mitgliedsbeitrag fällig.