Studie Typisch deutsche Chefs

Männlich, 48 Jahre und verheiratet: So sieht einer Studie zufolge der typisch deutsche Manager aus.

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Wofür CEOs die Morgenstunden nutzen
Tim Cook Quelle: AP,AP
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David Cush Quelle: REUTERS

Der typische deutsche Manager ist 48 Jahre alt, männlich und hat Spaß an seinem Job. Er lebt in einer festen Partnerschaft und hat zwei Kinder. So lautet, leicht verkürzt, das zentrale Ergebnis einer Studie von Odgers Berndtson.

Die US-Personalberatung befragte dafür im September 2015 1.800 Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 60 Prozent waren zwischen 36 und 50 Jahre alt, 35 Prozent über 50.

Die Wochenarbeitszeit des typischen Managers beträgt demnach 54 Stunden, was den meisten zu viel ist: „Der Mehrheit der Manager fehlt Zeit für sich, für die Familie und dafür, sich gesellschaftlich zu organisieren", sagt Gabriele Stahl, Partnerin bei Odgers Berndtson in Frankfurt.

Dazu passt: Nur 17 Prozent der Manager sagen, dass es bei ihrem Arbeitgeber akzeptiert werde, ein Meeting wegen familiärer Pflichten pünktlich zu verlassen. Lediglich 15 Prozent können aus familiären Gründen dienstliche Termine verschieben.

Das ändert aber nichts am beruflichen Ehrgeiz. Mehr als 40 Prozent erhoffen sich in den nächsten zwölf Monaten den nächsten Karriereschritt und trauen sich noch mehr zu. Dass sie führen wollen, ist aber nur noch für 55 Prozent ein Motivator: „Manager sind zunehmend führungsmüde“, sagt Stahl. 54 Prozent motiviert vor allem der Inhalt ihrer Arbeit.

Besonders hingezogen fühlen sich die befragten Manager zum Mittelstand: 67 Prozent streben dort einen Vorstands- oder Geschäftsführerposten an. Headhunterin Stahl ist zuversichtlich, dass sich dadurch auch der steigende Bedarf in Familienunternehmen decken lässt, der durch Generationenwechsel entsteht.

Immer seltener sind Manager jedoch bereit, beim Wechsel der Firma auch gleich an einen anderen Ort innerhalb Deutschlands umzuziehen. Konkret wollen das nur noch 55 Prozent, lediglich 38 Prozent würden für eine Beförderung ein Pendlerleben auf sich nehmen. Aber immerhin 84 Prozent wären bereit, in eine andere Branche zu wechseln

In puncto Gleichstellung zeichnet die Befragung der Führungskräfte ein düsteres Bild: 33 Prozent der Top-Manager erkennen nicht mal eine sichtbare Verpflichtung ihres Arbeitgebers oder konkrete Maßnahmen. 34 Prozent meinen, dass ihr Unternehmen das Thema Gleichberechtigung in Führungspositionen nicht aktiv vorantreibt.

Ähnlich pessimistisch sind die Befragten in puncto weiblicher Karriereperspektiven: 60 Prozent der weiblichen Manager denken, dass Männer nach wie vor leichter Karriere machen können als Frauen – von den Männern denken das hingegen gerade mal 27 Prozent.

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