Supermilliardäre Lesen, was Bill Gates, Elon Musk und Jeff Bezos lesen

Das lesen Elon Musk, Jeff Bezos und Bill Gates Quelle: REUTERS

Indem sie ihre Visionen in die Tat umsetzen, verändern Bill Gates, Elon Musk und Jeff Bezos die Welt. Ein großer Teil ihres Wissens stammt aus Büchern. Was also lesen diese Supermilliardäre?

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Bill Gates, Elon Musk und Jeff Bezos haben nicht nur ihren Reichtum gemein. Die drei Techunternehmer denken und handeln überraschend ähnlich. (Mehr darüber lesen Sie in der großen WirtschaftsWoche-Geschichte: Die Milliardärsformel.) Und: Alle drei sind auch leidenschaftliche Leser von Büchern. Gates etwa besitzt eine riesige Bibliothek in seinem Haus bei Seattle.

Aber was lesen diese drei  Supermilliardäre? Ein kleiner Überblick:

Bill Gates

Gute Ökonomie für harte Zeiten, von Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee 
Viele Ökonomen haben vergessen, wo Wissenschaft endet und Ideologie beginnt. Dass es hier nicht so ist, schätzt Bill Gates an dem verheirateten Autoren-Paar, das vergangenes Jahr den Wirtschaftsnobelpreis erhalten hat. In diesem Buch beschäftigen sie sich mit so aktuellen Fragen wie Immigration, Ungleichheit und Welthandel. Ihre Analysen sind gerade in Zeiten der Coronapandemie hochaktuell. So hinterfragen sie beispielsweise die Wirkung von Steuersenkungen in Krisenzeiten. Gates empfiehlt dieses Buch in seinem Blog Gates Notes, in dem er regelmäßig Lektüretipps gibt.

The Great Influenza, von John M. Barry
Dieses Buch hat Bill Gates gleich zweimal gelesen, einmal vor Jahren, und jetzt zur Covid-19-Pandemie noch einmal. Barry erklärt darin nicht nur, welchen Einfluss die Spanische Grippe um 1919 auf die Menschen hatte. Er zeigt auch auf, wie die Pandemie in den Jahren danach den Lauf der Geschichte verändert hat. Barry spekuliert sogar, dass ohne die große Influenza der Zweite Weltkrieg nicht ausgebrochen wäre.

Jeff Bezos gibt die Führung seines Amazon-Imperiums ab. Zusammen mit Elon Musk und Bill Gates gehört er zu den reichsten Menschen der Welt. Die drei denken und handeln überraschend ähnlich.
von Thomas Stölzel, Thomas Kuhn

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert, von Yuval Noah Harari
Der Historiker Harari setzt sich in diesem Buch mit großen gesellschaftlichen Ängsten auseinander - und mit der Frage, wie Menschen besser mit ihnen umgehen können. Er zeigt auf, wo es sich lohnt, ängstlich zu sein und wo nicht. Das Buch beschäftigt sich mit Fragen wie Krieg, Nationalismus, Religion, Bildung und wie es möglich ist, in einer so komplexen Welt wie unserer, informierte Entscheidungen zu treffen. Gates zufolge ist das Buch so anregend, dass er selbst da, wo er anderer Meinung war als Harari, weiterlesen wollte.

Elon Musk

Fundamentals of Astrodynamics, von Roger Bate
Als Elon Musk damit begann, sein Weltraum-Unternehmen SpaceX aufzubauen, lieh er sich dieses Buch von seinem Mitarbeiter Jim Cantrell. Der Wälzer erklärt, wie sich Flugbahnen berechnen lassen, um in den Orbit eines anderen Planeten zu gelangen, und wie der Mond Einfluss auf die ballistische Kurve einer Rakete nimmt. Ursprünglich war das Buch nur für Studenten der US Air Force Academy gedacht. Inzwischen ist es ein Standardwerk für Raketenwissenschaftler.

Rocket Propulsion Elements, von George P. Sutton und Oscar Biblarz
Dieses Buch hatte sich Musk einst von Cantrell geliehen, um die Funktionsweise verschiedener Raketentriebwerke zu verstehen – seien es welche mit Feststoff-, Flüssig- oder Gasantrieb. Sutton und Biblarz analysieren die chemische Zusammensetzung der Treibstoffe und die physikalischen Gesetze, die auf die Triebwerke Einfluss haben. Mit einem Preis von 140 Euro ist das Buch allerdings eine Investition.

Benjamin Franklin. An American Life, von Walter Isaacson
Isaacson ist bekannt für seine Biografie von Apple-Gründer Steve Jobs. Die des amerikanischen Gründervaters und Universalgelehrten Benjamin Franklin hat Musk jedoch stärker beeinflusst. Franklin ist einer von Musks persönlichen Helden und das Buch eine klassische Geschichte von Unternehmertum. Es folgt dem Leben Franklins vom Moment, wo er als Ausreißer Boston verlässt, über die Zeit, in der er seine Druckerei aufbaut und den Blitzableiter erfindet, bis in jene Jahre, in denen er die neu gegründeten Vereinigten Staaten als Botschafter in Paris vertritt.

Jeff Bezos

Was vom Tage übrig blieb, von Kazuo Ishiguro
Dieser Roman bescherte dem britischen Autor Ishiguro 2017 immerhin den Literaturnobelpreis. Bezos bezeichnet das Buch in einer Rezension auf Amazon als eines seiner Lieblingsbücher, aus denen er jede Menge über das Leben und Bedauern gelernt hat. So etwas könne man nicht aus einem Blogbeitrag lernen. Das Buch handelt von einem Buttler namens Stevens, der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges einem Lord Darlington dient. Ihn plagen Zweifel über die Großartigkeit seines Dienstherrn und über sein eigenes Leben.

Von Büroklammern und anderen Erfolgsgeheimnissen, von Alan C. Greenberg
Das Buch ist eine Sammlung von Memos, die Ace Greenberg als Chef der Investmentbank Bear Stearns an seine Angestellten geschrieben hat. Es sind oft humorvolle fiktiv untermauerte Weisheiten wie: Verlasse nie den Schreibtisch, ohne der Sekretärin Bescheid zu sagen! 62,349 Prozent von 200 gescheiterten Wall-Street-Firmen seien deshalb pleite gegangen, weil wichtige Menschen nicht Bescheid gegeben haben, wo sie hingehen, rechnet Greenberg vor. Neben Warren Buffett empfiehlt auch Jeff Bezos dieses Buch.

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