Je mehr Forscher und Wissenschaftler sich mit dem Thema Teamarbeit beschäftigen, desto mehr erhärtet sich der Verdacht, dass der Mensch nicht nur nicht multitaskingfähig, sondern auch kein Teamplayer ist. Damit überhaupt irgendetwas Produktives dabei heraus kommt, müssen die richtigen Leute zusammenarbeiten, die Mehrheit will ihr Wissen nicht teilen, um den Kollegen gegenüber einen Vorteil zu haben und grundsätzlich gilt: je mehr Leute zusammenarbeiten, desto schlechter das Ergebnis. 44 Prozent der vom Personaldienstleister Robert Half befragten Büroangestellten in Deutschland gaben an, in einem Team zu arbeiten, das allenfalls durchschnittliche Leistungen liefere.
Grundsätzlich sollten Teams keine harmonische Kuschelgruppe sein, in der alle einer Meinung sind. Querdenker bringen frische Ideen in die Gruppe, Diskussionen und unterschiedliche Ansichten sorgen für Innovationen. Ein Historiker tut einer Gruppe Ingenieure entsprechend genauso gut wie ein Mathematiker einem Team aus Geisteswissenschaftlern.
Die unterschiedlichen Typen eines Teams
Er übernimmt gerne die Vorbildfunktion, hält das Team zusammen und spornt die anderen an. Außerdem spricht er Bedenken an und präsentiert Lösungen für Probleme. Um ihn zu motivieren, kann der Chef ihm zusätzliche Verantwortung übertragen – sowohl hinsichtlich inhaltlicher Entscheidungen als auch beim Führen der restlichen Mannschaft. Sich immer wieder neu zu beweisen, ist seine zentrale Motivation.
Er kann ständig Höchstleistungen abrufen, liebt Herausforderungen und reagiert schnell auf neue Anforderungen – auch unter Druck. Der Top-Performer erwartet regelmäßige Belohnungen für Erfolge. Diese können sowohl materieller Natur sein, aber auch Lob und Aufstiegschancen motivieren ihn.
Er ist neutral und fair gegenüber allen Beteiligten, egal ob Kollegen, Kunden oder Lieferanten. Er hat die Gabe Emotionen und Fakten zu trennen. Dieser Typ fühlt sich besonders in Abteilungen beziehungsweise Betrieben wohl, die ihr Handeln an Unternehmenswerten ausrichten. Auch ihn motiviert eine gewisse Entscheidungsfreiheit, allerdings braucht er Richtlinien, an denen er sich orientieren kann.
Er ist ein langjähriger Mitarbeiter, auf dessen Leistung man sich verlassen kann. Außerdem teilt er sein Wissen gerne, bringt so das gesamte Team voran. Auch der Profi will durch neue Aufgaben gefordert und gefördert werden. Motivieren Sie ihn, in dem Sie ihn als Mentor für neue Mitarbeiter oder Verbindungsmann zwischen verschiedenen Abteilungen einsetzen. Das zeigt, wie sehr Sie seine Erfahrung schätzen.
Die meisten Neuen wollen schnell lernen und sich im Team einfügen. Sie bringen neue Ideen und wertvolles Wissen mit. Mit einem Einarbeitungsplan könnte der Vorgesetzte den Neuankömmling motivieren. Seine Rolle sollte darin ebenso geklärt werden, wie die übergeordneten Geschäftsziele. Regelmäßiges Feedback sind besonders für die Neuen wichtig.
Experten sind sich einig: Mehr als acht Leute sollten nicht in einem Team arbeiten, damit sich nicht einer auf der Arbeit der anderen ausruhen kann. Denn je kleiner die Gruppe, desto eher fallen Faulenzer auf. Die Entwicklerteams bei Google umfassen aus diesem Grund je nur drei Mitglieder. So lässt sich die Arbeit nicht heimlich auf andere Kollegen abwälzen. Außerdem sind Abstimmungsprozesse in kleinere Gruppen deutlich schneller.
Das kennt jeder, der schon mal versucht hat, einen Termin für ein Meeting festzuzurren: Je weniger Teilnehmer, desto schneller steht der Termin. Wer ein größeres Team führt, sollte deshalb versuchen, Teilaufgaben zu finden, um die sich einzelne Mitglieder kümmern, so dass ein Team im Team entsteht. Funktioniert das nicht, muss es auch im Team eine ganz klare Aufgabenverteilung geben: Nur so lassen sich Faulenzerei oder Kompetenzgerangel vermeiden.
Außerdem sollten Teamleiter darauf achten, dass die Mitglieder nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zusammen passen, damit Synergien freigesetzt werden und die Mitglieder Arbeit auf Kollegen abwälzen.