Tipps für den Büroalltag So üben Sie richtig Kritik

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Die Wut bändigen

Wie sie Mitarbeiter motivieren können
Buchcover des Buchs 1001 Ideen von Bob Nelson
Vorspeisen in einem Luxusrestaurant
Eine Reißzwecke in einer Holztafel
Mann sortiert Bücher
Zwei Frauen stehen vor einer bunten Wand
Fisch der Sorte Dorsch
Kleine Geschenkpakete

Grundsätzlich sollte sich jeder, der Kritik übt, zuvor sein Motiv überlegen. „Ist mir daran gelegen, dass ich etwas ändere, ein Missverständnis aufkläre oder möchte ich nur jemanden runterputzen?“ Mit den geordneten Gedanken lässt sich ein Gespräch deutlich differenzierter starten – und auch authentischer. Wer innerlich kocht, aber wohlwollend wirken will, wirkt falsch. „Wenn ich innerlich denke »Du Idiot hast im Büro schon wieder das Radio laut aufgedreht « funktioniert das nicht. Die Wut lässt sich schon am Gesichtsausdruck und am schnippischen Tonfall erkennen.“

Niemals schriftlich Kritik üben

Wer sich entscheidet, die Kritik aufzuschieben, sollte keinesfalls zur E-Mail greifen, warnt, Swenja Hofert. Persönlich lässt sich eine Meinung deutlich besser rüber bringen, als schriftlich: „Sie haben Ihren Blick und Ihren Gesichtsausdruck, die wohlwollend sein können, Ihren Tonfall, Ihre Haltung. Und Sie können in einen Dialog treten, das Problem direkt besprechen.“ Anders in der E-Mail. Hier bleibt Kritikern nur das reine Wort, das sich individuell interpretieren lässt.

Wer seine Kritik also gegenüber jemanden äußern will, der an einem anderen Standort arbeitet – beispielsweise in Berlin, während man selbst in Frankfurt sitzt – der sollte lieber zum Telefonhörer greifen. „Das ist zwar immer noch nicht optimal, aber besser“, sagt Hofert.

Unter vier Augen sprechen

Wo ein Problem angesprochen werden sollte, hängt von seiner Größe ab. „Je schwerwiegender das Problem ist, desto eher sollte man ein geschlossenes Büro wählen oder einen Ort außerhalb der Firma.“ Zuvor sollte sich jeder, dem was auf dem Herzen liegt, bewusst machen, dass jeder Mensch anders ist. „Während der eine überhaupt keine Kritik vertragen kann, nimmt der andere sie locker auf.“

Das gelte für Kollegen, ebenso, wie für Chefs, sagt Gitte Härter. „Es gibt Chefs, die total einsichtig sind, und solche, die finden: Du hast mir überhaupt nichts zu sagen! Ich bin der Chef!“ Wer die Führungsperson kritisieren will , kann das ruhig machen, sollte aber genau so behutsam vorgehen, wie bei allen anderen auch. „Kritikfähigkeit ist nicht abhängig von der Position, sondern von der Person.“

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