
Alles ist still, keiner lacht, der Chef hat einen Witz gemacht. Gute Nachricht für alle Vorgesetzten, die im Büro gerne mal einen (vermeintlichen) Schenkelklopfer nach dem anderen zum Besten geben: Ihre Witze müssen nicht lustig sein.
Viel wichtiger jedoch ist die Art des Humors. Setzen Führungskräfte positiven - also wertschätzenden - Humor ein, verbessern sie die Beziehung zu ihren Mitarbeitern.
Zu diesem Ergebnis kommen die Psychologen Alexander Pundt und Felicia Herrmann von der Universität Mannheim in einer Studie, deren Ergebnisse in diesem Jahr im "Journal of Occupational and Organizational Psychology" veröffentlicht wurden.
Hierfür befragten die Forscher 152 Personen im Alter von 21 bis 64 Jahren, die sich aus unterschiedlichen Berufen und Branchen innerhalb Deutschlands zusammensetzten, über die Beziehung zu ihren Vorgesetzten und deren Humor zu zwei Zeitpunkten.
Bei der Onlinebefragung wurde zwischen positivem und aggressivem Humor unterschieden.
Aggressiver Humor geht dabei zu Lasten der Mitarbeiter und dient beispielsweise dazu, jemanden bloßzustellen. In die Kategorie positiver Humor fällt hingegen zum Beispiel die Aussage: „Mein Chef bringt gerne andere Leute zum Lachen.“
Es zeigte sich, dass positiver Humor die Beziehung zwischen Vorgesetzen und Mitarbeitern verbessert. Aggressiver Humor hingegen verschlechtert die Beziehung. Die Forscher vermuten, dass positiver Humor die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrer Führungsperson steigert, welche als Voraussetzung für eine vertrauensvolle und respektvolle Beziehung gilt.
Die Autoren geben mehrere Ratschläge für Führungskräfte: Aggressiver Humor sollte vermieden werden, indem Unternehmen ein Klima gegenseitiger Wertschätzung schaffen. Positiver Humor sollte gefördert und geübt werden. Dies könne durch spezielle „Humortrainings“ geschehen - vorausgesetzt, die Führungskraft bringt einen gewissen Sinn für Humor von Natur aus mit.