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Zukunft der Führung Manager, geht bei Künstlern in die Lehre!

Die Unternehmensführung steht vor einem Umbruch. Befehlsgewalt hat ausgedient. Gefragt ist der schöpferische Geist, der auch Künstler beseelt.

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Manager verraten: Das hat mich nach oben gebracht
Prominente Manager Quelle: dpa
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Mark Wössner Quelle: dpa Picture-Alliance Stephan Görlich

Wenn wir über Führung nachdenken, dann kommen uns bestimmte Bilder in den Sinn: der Kapitän auf der Kommandobrücke, der Feldherr auf dem Hügel, der Prophet, der seine Erleuchtungen verkündet.

Solche Vorstellungen helfen nicht mehr weiter. Sie stammen aus einer vergangenen Zeit. Wir können sie nicht mehr brauchen.

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Heute können wir unter Führung nur den Versuch verstehen, hochkomplexe Zusammenhänge, die ständig in Bewegung sind, zu beeinflussen. Und dabei mit ihnen so umzugehen, dass der Bestand der Systeme gesichert bleibt. Dazu ist es zunächst erforderlich, um diese Systeme zu wissen und ihre Funktionsweise zu verstehen:

  • Es handelt sich um geschlossene Systeme, die von außen schwer zu beein­flussen sind; wir wissen nicht, was wir mit massiven Systemeingriffen auslösen und wir sollten es deswegen vorziehen, auf kurzfristige Vorteile zu verzichten, zugunsten langfristiger Erfolge.

  • Führen heißt vor allem: machen, dass die Dinge sich machen. Da Organisationen nur durch Kommunikation zustande kommen, die zu Entscheidungen führt, ist es erste Führungsaufgabe, für die Qualität dieser Kommunikation zu sorgen. Die Teilnehmer an Meetings sollen daher kompetent diskutieren und originelle Entscheidungen treffen können.

  • In einem Unternehmen gibt es unterschiedliche Strömungen und wider­sprüchliche Kräfte. Führung braucht möglichst viel Gestaltungsmacht und muss der Blockiermacht enge Grenzen ziehen. Vor allem muss sie Widerstände so behandeln, dass sie nicht verstärkt werden.

  • Am stärksten motiviert uns, was wir für sinnvoll halten. Und sinnvoll ist etwas, das unserem Leben eine besondere Bedeutung gibt. Als Menschen sind wir sogar bereit, für Sinn unsere Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Hohe Führungs­leistung besteht darin, den Mitarbeitern eine Perspektive aufzuzeigen, die von Sinn erfüllt ist.

Aber dies alles reicht noch nicht. Die Welt ändert sich mit einem Tempo, mit dem übliche Restrukturierungen nicht mithalten können, weil sie an etwas anpassen, das inzwischen schon selbst wieder veraltet ist.

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Führung muss das Unternehmen für die Zukunft rüsten. Sie muss schöpferische Leistungen ermöglichen, die das Unternehmen originell machen, unverwechselbar, zu etwas ganz Besonderem. Die Organisation muss also wandlungsfähig sein und künftige Entwicklungen vorwegnehmen können.

Wenn Führung dies ermöglichen will, muss sie dafür sorgen, dass die Untersysteme lose miteinander gekoppelt sind, dass sie autonom und doch ineinander integriert sind. Und das bedeutet, dass die Menschen bereit sind, immer wieder kritisch über sich nachzudenken und auch schwache Signale und diskrete Hinweise aufzugreifen.

Wo können Manager die Inspiration für diese schwierige Aufgabe gewinnen? Sicher nicht nur aus der mathematisierten Betriebswirtschaft. Manager sollten bei Künstlern in die Lehre gehen, weil die aus anderen Quellen schöpfen. Sie vollbringen Werke, mit denen sie die Grenzen des Üblichen überschreiten, weil sie über Kräfte verfügen, die aus ganz anderen Bereichen ihrer Persönlichkeit stammen.

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