Mehr Grün ins Büro Wald- und Wiesenoptik macht Bürojunkies produktiver

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Natürliche Kühlung mit Nutzwert

Dass nicht nur „Grünes“ ein Büro natürlicher machen kann, zeigt ein Produkt des Möbelherstellers C+P, das vom Fraunhofer Institut entwickelt wurde: Die Erfindung bringt das Element Wasser ins Büro – allerdings viel beeindruckender als der winzige Zimmerbrunnen. Die Klimawand – oder auch Klimabrunnen genannt – ist eine Art Wasserfall für die Wand. Dabei ist sie nicht nur ästhetisch, sondern erfüllt auch einen wirklich sinnvollen Zweck: Mithilfe des temperierten Wasserfilms kühlt und entfeuchtet der Brunnen die Raumluft.

Und so funktioniert es: An einer vertikalen Fläche soll exakt so viel Wasser herunterlaufen, dass sich ein gleichmäßiger Flüssigkeitsfilm bildet. Die Temperatur wird durch ein Kühlaggregat außerhalb des Raums gesteuert, ähnlich wie bei einer Kühldecke. Allerdings hat die Klimawand einen entscheidenden Vorteil: Sie kann auch auf Temperaturen unterhalb des Taupunktes gefahren werden und schafft so eine angenehme Strahlungskälte. Wer in der Nähe des fließenden Wasserfilms steht, fühlt eine angenehme Kühle, die das gesamte Raumklima beeinflussen kann. Außerdem kondensiert die Raumluftfeuchte am Wasserfilm, wenn dessen Temperatur unterhalb der des Raumes liegt, und die Kondenströpfchen fließen mit hinab ins Auffangbecken. Zu hohe Raumfeuchtigkeit könnte damit passé sein.

10 Gründe, warum der Job Spaß macht
Kollegen und Vorgesetzte Wer sich gut mit seinem Chef und seinen Kollegen versteht, der ist motivierter im Arbeitsalltag. Das sagen 77 Prozent der Befragten. "Die gute Nachricht für Chefs ist dabei: Sie können mit überschaubarem Aufwand und kleinen Maßnahmen viel tun, um die Arbeitsmotivation zu fördern. Da der Top-Motivationsfaktor aber ein gutes Verhältnis mit Vorgesetzten und Kollegen ist, sollte ein respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander im Fokus stehen", sagt Herwarth Brune, Geschäftsführer der ManpowerGroup Deutschland. Die Ergebnisse basieren auf der repräsentativen Studie "Arbeitsmotivation 2014" der ManpowerGroup Deutschland. Das Marktforschungsinstitut YouGov hat dafür im Februar 2014 1000 Deutsche ab 18 Jahren nach ihrer Motivation gefragt. Quelle: Fotolia
Flexible ZeitenEin weiterer Grund, der Arbeitnehmer motiviert: Flexible Arbeitszeiten. Ein Arbeitszeitkonto oder Modelle wie Gleitzeit wurden von 67 Prozent der Befragten genannt. Quelle: Fotolia
Nach der ArbeitFür fast die Hälfte aller Befragten (45 Prozent) ist es wichtig, auch nach Feierabend noch etwas mit den Kollegen zu machen. "Das vielfältige Ranking zeigt, wie unterschiedlich die Bedürfnisse von Mitarbeitern sind", sagt Brune, Geschäftsführer der ManpowerGroup Deutschland. Quelle: Fotolia
Gesundheitsförderung Wer in seinem Job alles gibt, der hat oft viel Stress, fühlt sich belastet und steht häufig unter Druck. Angestellte sind motivierter, wenn das Unternehmen die eigene Gesundheit fördert. Für 38 Prozent zählt die betriebsärztliche Beratung zu einem Motivationsfaktor. Quelle: Fotolia
RaumgestaltungWeiße Wände und kahle Büros wirken nur auf die wenigsten einladend. Für 35 Prozent aller Befragten ist es entscheidend, wie Besprechungsräume uns Büros gestaltet sind. Bilder an der Wand und eine frische Wandfarbe wirken sich positiv auf die Stimmung der Angestellten aus. Quelle: Fotolia
TeamarbeitObwohl Teamarbeit kommunikativ ist, haben nur 33 Prozent der Befragten mehr Spaß im Job, wenn sie in Gruppen arbeiten. Grund dafür: Oft zählen Meeting als Teamarbeit, diese empfinden viele aber als unproduktiv. Häufig sind auch die Arbeitsbedingungen entscheidend. Wer in lauten Großraumbüros arbeiten muss, der fühlt sich leichter gestresst. Quelle: Fotolia
Kostenlose GetränkeWer nicht für jeden Kaffee im Bistro in der Schlange stehen und bezahlen muss, der fühlt sich wohler im Büro. Für 32 Prozent spielt es eine Rolle, ob das eigene Unternehmen kostenlos Getränke anbietet. Quelle: Fotolia

Eine Wohltat für Allergiker

Wer eine solche Klimawand ins Büro bringt, soll damit also mehrere Vorteile geboten bekommen: Zum einen wird die Raumluft gekühlt – ohne den bei Klimaanlagen häufig üblichen Geräuschpegel oder Luftzug. Außerdem soll der Wasserfilm eine Wohltat für Allergiker sein, denn laut Hersteller „entsorgt“ er kleine Luftverunreinigungen wie etwa Staub und Pollen.

Für Dieter Lorenz besonders für Besprechungsräume ein sinnvolles Konzept: „Diese Räume häufig schlecht klimatisiert“, so Lorenz. Jeder Mensch gebe schließlich 80 bis 100 Watt Wärme ab. Eine Klimawand könne Konferenzen so auf attraktive und angenehme Art verbessern: „Zum einen sparen Sie durch ein solches Konzept Energie, zum anderen sieht es auch sehr ästhetisch aus“, sagt der Arbeitswissenschaftler.

Mit natürlichen Ideen Energie sparen

Laut Untersuchungen des Fraunhofer Instituts für Bauphysik ist zudem die Energieersparnis nicht unerheblich. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass bei gleicher gefühlter Temperatur gegenüber einer Luft-Klimatisierung mindestens 20 Prozent Energie eingespart werden können. Wer möchte, kann den Wasserfall außerdem mit Bildschirmen hinterlegen lassen.

Vorteile eines "grüneren" Büros

Nach Jahren der Entwicklung erreichte die Klimawand im Mai 2014 endgültig die Marktreife. Seitdem könne man sich über großen Zuspruch freuen, so Ullrich Fast, Presseprecher bei C + P Möbelsysteme: „Offenbar gibt es großen Bedarf, die bekannten Defizite konventioneller Raumkühlung zu überwinden, sodass wir mit der Kombination aus Funktion, Optik und Energieeffizienz ins Schwarze getroffen haben.“

Lebende Bilder und bepflanzte Wände

Wer es einfach möchte und lieber auf die Pflanzenwelt setzt, auch für den gibt es moderne Konzepte, die mehr können als die Null-Acht-Fünfzehn-Pflanze: In Sachen Raumbegrünung erobern „LivePictures“ und „Grüne Wände“ die Szene. Echte, lebende Pflanzen werden dafür an die Wand gebracht. Häufig kommen sie aus tropischen Regionen, sind als luftreinigende Gewächse bekannt und bilden zusammen an Wänden ein natürliches Wandkonzept.

Besonders als Trennwände in Großraumbüros oder in repräsentativen Konferenzräumen kommen sie zum Einsatz. Beides ist pflegeleicht: Die meisten müssen nur alle drei bis sechs Wochen gegossen werden. Für Büros wird meistens aber auch ein Rundum-Sorglos-Paket angeboten.

Natur im Büro wird selbstverständlicher

Markus Gregg, Mitglied des Verbunds „Die Raumbegrüner“ entwirft und verkauft diese abwechslungsreichen Grünkonzepte. Er spürt seit ein paar Jahren besonders in der Bürowelt den Trend zu mehr Umweltdenken, mehr Natur: „Es ist ja nachgewiesen, dass der Mensch sich in und mit der Natur wohler fühlt und in den vergangenen Jahren ist das Grün im Büro selbstverständlicher geworden“, so der Gärtnermeister. 80 Prozent seiner Einnahmen machen heute Bürobegrünung aus.

Seine Erfahrung: Das Interesse an Natur im Büro sei gewachsen und bei Kunden höre er immer wieder, man wolle Natur ins Büro bringen, damit es schön aussehe und Mitarbeiter sich wohl fühlten. Allerdings müssen Arbeitgeber Geld in die Hand nehmen, um das zu fördern.  Vielleicht das entscheidende Argument: Wer diesen Schritt zukünftig geht, dem dürften im Büro neben frischer Luft auch häufiger gut gelaunte Mitarbeiter begegnen.

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