Rhetorik Sieben Erfolgsfaktoren für die perfekte Rede

Seite 4/4

Üben, üben, üben

Außerdem ist es wichtig, die Rede so zu verinnerlichen, dass sie nicht mehr auswendig gelernt klingt. „Sie sollen Ihren Vortrag nicht aufsagen“, sagt Ted-Chef Chris Anderson, „Sie sollen ihn leben.“

Sprechen Sie sich Ihren Vortrag immer wieder laut vor, beim Autofahren, unter der Dusche, beim Kochen. Am besten proben Sie auch vor Publikum. Suchen Sie sich Freunde und Verwandte, die von Ihrem Thema wenig wissen. Sie können Sie am besten auf Schwächen in der Argumentation oder Probleme bei der Verständlichkeit hinweisen. Nur wer fleißig übt, wirkt auf der Bühne sicher und unverkrampft. Das berühmteste Beispiel für akribische Vorbereitung ist Apple-Gründer Steve Jobs. Jede seiner Produktpräsentationen probte er stundenlang bis ins Detail.

In den zahlreichen Probeläufen schleifen Sie auch Gestik und Mimik. Sie lernen, Blickkontakt herzustellen und Ihre Hände dazu einzusetzen, Ihre Aussagen zu unterstreichen. Die beste Ausgangsposition: gerade hinstellen und die Füße hüftbreit auseinander. Wer lieber auf der Bühne auf und ab geht, kann immer dann stehen bleiben, wenn er etwas besonders betonen möchte.

Auch bei der Kleiderwahl sollten Sie darauf achten, dass Sie sich wohlfühlen. Orientieren Sie sich am Kleidungsstil ihrer Zuhörer, dann sind Sie auf der sicheren Seite. Wenn Sie ein Headset-Mikro tragen, sollten Damen auf große Ohrringe verzichten. Sie können den Ton genauso stören wie Bartstoppeln bei Männern. Die Batterie des Mikros muss irgendwo befestigt werden, ideal sind dafür feste Gürtel oder ein stabiler Hosenbund. Wird Ihre Ansprache auf Video aufgezeichnet, ist sowohl strahlendes Weiß als auch Schwarz die falsche Wahl. Ebenso sollten Sie auf kleine Muster verzichten, sie lösen im Video ein Flimmern aus.

Ein doppelter Boden gibt Sicherheit

Sie trauen sich nicht ohne Gedankenstütze auf die Bühne? Kein Problem – solange Sie es richtig anstellen.

Die eleganteste Lösung ist laut Anderson, einen Tisch oder ein unscheinbares Pult an den Rand des Podiums zu stellen. Dort können Sie Ihre Notizen ablegen und eine Flasche Wasser platzieren. Haben Sie einen Blackout, können Sie dort entspannt einen Schluck trinken und dabei in Ihr Manuskript schauen. Auf Ihre Zuhörer wirkt das ganz natürlich.

Außerdem entgehen Sie durch die Positionierung am Rand der Versuchung, ständig in Ihre Unterlagen zu schauen. In den meisten Fällen werden Sie diese überhaupt nicht brauchen. Allein die Gewissheit, nachsehen zu können, verleiht Ihnen Sicherheit.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%