




Mit seinen Englischkenntnissen schneidet Deutschland als weltweit bestes großes Land ab. Das ergab die weltgrößte Studie zu Englischkenntnissen, die von EF Education First veröffentlicht wurde. Das Land steht noch vor Frankreich, Italien, Indien und Japan auf dem EF English Proficiency Index (EF EPI), der die Englischkenntnisse von 1,7 Millionen Erwachsenen in 54 Ländern und Regionen bewertet. Allerdings ist Deutschlands Ergebnis auch das schlechteste unter den sieben Ländern in Nordwesteuropa, in denen die Studie die Englischkenntnisse von Nicht-Muttersprachlern untersuchte. Hier steht Deutschland hinter dem Erstplatzierten Schweden und anderen kleinen Ländern wie den Niederlanden.
Die starke Leistung Deutschlands im Vergleich zu anderen großen Nationen ist für die Wirtschaft des Landes in diesen schwierigen Zeiten von entscheidender Bedeutung, da Forschungsergebnisse, die heute von EF veröffentlicht wurden, auf eine starke Verbindung zwischen gutem Englisch und starken Exporten hinweisen", erklärte Johan Skaar, Country Manager. Zufriedenstellend ist dieses Ergebnis für Deutschland dennoch nicht, denn viele seiner Nachbarländer im Norden und Westen können deutlich bessere Ergebnisse vorweisen und gewinnen damit auf den Märkten in Übersee potenziell an Kraft."
Regionale Kompetenzunterschiede
Frankfurt, das führende internationale Finanzzentrum auf dem europäischen Festland, erreicht mit Abstand die besten Noten in Deutschland. Das ergab ein spezieller Bericht zu dem Land, der heute gemeinsam mit der weltweiten Umfrage von EF EPI veröffentlicht wurde. Die Stadt lässt damit hinsichtlich der Englischkenntnisse große Rivalen wie Paris, Tokio und Hongkong hinter sich. Deutschland steht auf Platz 9 der weltweiten Tabelle, doch wäre Frankfurt ein eigenes Land, stünde es noch vor Norwegen auf Platz 5.
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Die richtigen Sprachkenntnisse einstufen
GER steht für Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen. Dieses Raster aus sechs Sprachniveaustufen hat der Europarat 2001 eingeführt, um Sprachkenntnisse europaweit besser vergleichbar zu machen.
Welche Niveaustufe jemand erreicht wird, hängt von Sprach- und Schreibfähigkeiten genauso ab, wie von Hör- und Leseverständnis.
Das Raster der Niveaustufen reicht von A1, A2 über B1 und B2 bis zu C1 und C2. Wer einen A1-Test besteht, kennt die Basics einer Sprache, kann sich vorstellen und einfache Dialoge führen. Wer dagegen Originalliteratur problemlos lesen und im Gespräch nicht nach Vokabeln suchen muss, hat fast muttersprachliches C2-Niveau erreicht. Weitere Infos auf Test.de.
Schwächere Englischkenntnisse wurden vor allem in den neuen Bundesländern gemessen, die im Durchschnitt ärmer sind als die restlichen deutschen Bundesländer, und die vor der deutschen Wiedervereinigung 1990 als Teil eines kommunistischen Landes schwächere kulturelle Beziehungen zur englischsprachigen Welt unterhielten. Dennoch schnitt das Saarland im Westen Deutschlands am schlechtesten ab. Wäre das Saarland ein eigenes Land, stünde es hinter Pakistan, das Platz 17 einnimmt. Der Länderbericht zu Deutschland zeigt außerdem, dass Frauen etwas besser abschneiden als Männer. Junge Erwachsene Anfang 20, die Englisch in der Schule gelernt haben, erzielen etwas bessere Ergebnisse als die Bürger mittleren Alters und viel bessere Ergebnisse als ihre Mitbürger im Alter von über 50.