Studie Welche Ehen die stabilsten sind

Eine Studie zum Thema Scheidungsraten hat offengelegt: Wer sich einen Partner mit dem passenden Bildungsstand sucht, wird eine glückliche Ehe führen. Bei einigen Partner-Konstellationen ist die Ehe allerdings von Beginn an zum Scheitern verurteilt.

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Die stabilsten Ehen sind unter Akademikern mit ähnlichem Bildungsstand. Quelle: dpa

Jahr für Jahr steigt die Scheidungsrate in vielen Ländern. Alleine in Deutschland wird gut ein Drittel aller Ehen geschieden, 2012 landeten 179.100 Ehen vor dem Scheidungsrichter. Wer sich allerdings einen Partner mit dem richtigen Bildungsstand sucht, kann mehr Glück haben. In einer Studie hat Gwendolin J. Blossfeld ausgewertet, welche Ehen die stabilsten sind. Sie hat dafür die Daten des "National Education Panel Study" (NEPS) analysiert. Hierbei hat sie überprüft, wie hoch das Scheidungsrisiko von Frauen während der letzten vier Jahrzehnte in Ost- und West-Deutschland ist, die "nach unten", "nach oben" oder gleichgeschlechtlich geheiratet haben.

Das Ergebnis: Die Ehen, in denen beide Partner Akademiker sind und den selben Bildungsstand haben, halten am längsten. Wenn beide Partner einen ähnlichen Wissensstand haben, fällt es ihnen leicht zu kommunizieren. Sie haben ähnliche Gesprächsthemen und ein besseres Verständnis füreinander. Oft teilen sie kulturelle Interessen und haben gemeinsame Freundeskreise. Platz zwei geht an die "traditionelle Ehen". Hier hat der Mann eine niedriger gebildete Frau geheiratet. Oft verdient der Mann das Einkommen und bestimmt damit den Status der Familie. Frauen kümmern sich in diesem Konzept der Ehe um die Kindererziehung und den Haushalt. Das traditionelle Familienmodell zwingt Frauen in eine wirtschaftliche Abhängigkeit von ihren Ehemännern und ist deshalb oft der Grund, weshalb diese Ehen lange halten.

Die drittstabilsten Ehen gehen an Nicht-Akademiker mit dem selben Bildungslevel. Das Scheidungsrisiko ist am höchsten, wenn Frauen einen weniger gebildeten Partner heiraten. Unter Akademikerinnen trifft das am ehesten zu. Wenn Frauen höher gebildet sind, entsteht häufig ein Konkurrenzkampf zwischen den Ehepartner. Der führt zu erhöhten Spannungen und einem Minderwertigkeitsgefühl des Mannes. Das Scheidungsrisiko ist allerdings wesentlich niedriger als das von Nicht-Akademikerinnen, die einen niedriger gebildeten Mann geheiratet haben.

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