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Talentmanagement Kampf um die Führungskräfte von morgen

Selbst namhafte Unternehmen müssen inzwischen um hoch qualifizierte Nachwuchskräfte kämpfen. Und selbst wenn diese anheuern, heißt das noch lange nicht, dass sie auch bleiben. Personaler setzen daher wieder auf ein breit angelegtes Talentmanagement, das Top-Leute intern identifiziert, fördert und bindet.

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Tina Wätzig - Brandmanagerin bei Schwarzkopf

Von der Praktikantin zum weltweit präsenten Markengesicht: Für diese steile Karriere braucht Tina Wätzig gerade einmal neun Jahre. 2002 startete die damals 23-Jährige beim Konsumgüterkonzern Henkel – als Praktikantin in der Schweiz. Die Kollegen dort werden auf den talentierten Neuzugang aufmerksam, bieten ihr an, gleich auch die Diplomarbeit beim Düsseldorfer Konzern zu schreiben. "Ein Jahr später saß ich dann tatsächlich in der Zentrale und bin seitdem dabei", sagt die 32-Jährige heute.

"Dabei" ist pures Understatement. Dank ihres Könnens und gezielter Förderung hat Wätzig innerhalb des Konzerns eine rasante Laufbahn hingelegt: 2004 beginnt sie als Assistant Brand Managerin bei Schwarzkopf, inzwischen verantwortet sie sämtliche Markenaktivitäten der Haarpflege-sparte von Henkel – und ziert nebenbei auch noch die neue Plakatserie des Unternehmens. Rund um den Globus soll ihr Gesicht talentierte Hochschulabsolventen anlocken, die Subbotschaft: Henkel ist ein attraktiver Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter auf alle erdenklichen Arten fördert.

Gewiss, derartige Blitzkarrieren waren schon immer möglich. Auch dass besonders talentierte Mitarbeiter gezielt gefördert werden, gab und gibt es längst. Neu ist allerdings, dass dies viel strategischer auf konkrete Führungspositionen ausgerichtet wird und bei zunehmend mehr Unternehmen geschieht. Talentmanagement – wie das Prinzip dahinter im Fachjargon genannt wird – ist wieder en vogue.

Dabei werden die Kompetenzen der Mitarbeiter systematisch analysiert und aufgebaut, immer mit Blick auf den künftigen Bedarf des Unternehmens, um so dem drohenden Fachkräftemangel zu entgehen.

Und der drückt neben konjunkturellen Entwicklungen derzeit gewaltig auf die Wachstumsbremse. Inzwischen hätten schon 70 Prozent der deutschen Unternehmen Probleme damit, offene Stellen mit passenden Kräften zu besetzen, klagt etwa der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

Jede zehnte Stelle unbesetzt

Vor allem Schlüsselpositionen drohen vakant zu bleiben: Jedes zweite Unternehmen fürchtet, in den kommenden fünf Jahren nicht genug qualifizierte Mitarbeiter einstellen zu können. Besonders dramatisch sieht die Situation bei den Absolventen von technisch-naturwissenschaftlichen Fächern aus.

Erste Branchen spüren die Lücke bereits: Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) meldet zum Beispiel aktuell 76 000 offene Stellen für Ingenieure – ein historischer Höchststand. Noch schlechter sieht es bei den IT-Spezialisten aus. Ändert sich nichts an der Misere, wird hierzulande 2020 jede zehnte Stelle für Fachkräfte und Spezialisten unbesetzt bleiben, so das Ergebnis einer Studie der Boston Consulting Group (BCG) und des World Economic Forum.

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