Corona-Masken im Vergleich Welche Maske schützt am besten?

FFP-Masken, OP-Masken und Stoffmasken im Vergleich. Quelle: imago images

Der Lockdown und die Coronakrise haben den Alltag in Deutschland verändert. Durch die Maßnahmen der Bundesregierung ist es seit Anfang letzten Jahres Pflicht, Masken im öffentlichen Raum zu tragen. Wir zeigen, welche Masken sich am besten zum Schutz gegen Corona eignen.

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Seit Ausbruch der Coronapandemie und des durch die Bundesregierung ausgerufenen Lockdowns in Deutschland hat sich der Alltag bedeutend verändert. Nicht nur regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren sowie die Abstandsregeln, sondern auch mithilfe der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Lebensmittelgeschäften oder anderen geschlossenen Räumen soll das Virus weitgehend eingedämmt werden. Doch welche Maske hilft, sich selbst und andere Mitbürgerinnen und Mitbürger am besten zu schützen? Das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) informiert über wesentliche Charakteristika verschiedener Typen von Schutzmasken. Ein Überblick.

Mund-Nasen-Bedeckung (Alltagsmasken)

Bei der einfachen Mund-Nasen-Bedeckung handelt es sich meistens um Alltagsmasken aus Stoff, die vor allem zu Beginn der Coronakrise oft getragen wurden. Meistens werden sie aus handelsüblichen Stoffen genäht und in jeglichen Alltagssituationen getragen. Sie zählen nicht in die Kategorie der medizinischen Produkte und müssen daher auch keine Anforderungen zur Filterleistung oder bestimmte Gesetze erfüllen. Sie bieten also in der Regel weniger Schutz, als regulierte und geprüfte Maskentypen und dürfen daher nicht mit entsprechender Leistung beworben werden.

Worauf Sie beim Tragen von Alltagsmasken aus Stoff zu achten haben:

  • An den Rändern müssen Alltagsmasken möglichst dicht anliegen
  • Mund und Nase müssen stets bedeckt sein
  • Mehrlagige Masken filtern besser als einlagige Masken
  • Lagen verschiedener Stoffe (u.a. Baumwolle und Seide, Flanell oder Chiffon) filtern besser, als Lagen aus einer Stoffart
  • Reduzieren den Tröpfchenauswurf, bieten aber weniger Schutz als beispielsweise OP-Masken oder FFP-Masken

Medizinische Gesichtsmasken (OP-Masken)

Medizinische Gesichtsmasken oder OP-Masken sind Einwegmasken, die zumeist Anwendung in Krankenhäusern oder Arztpraxen finden. Im Gegensatz zur Mund-Nasen-Bedeckung, die oftmals nur aus einlagigen Stoffen bestehen, sind OP-Masken aus speziellen Kunststoffen mehrschichtig aufgebaut. Sie wurden primär für den Fremdschutz entwickelt, also schützen sie das Gegenüber vor Tröpfchen des Mundschutzträgers. Dennoch können sie, wenn sie richtig um den Mund-Nase-Bereich angelegt sind, auch den Träger schützen. Da es sich hierbei um ein medizinisches Produkt handelt, werden besondere Ansprüche gestellt, die jeder Produzent von medizinischen Gesichtsmasken erfüllen muss. 

Die wichtigsten Fakten zur OP-Maske:

  • Bietet wenig Eigenschutz, schützt dafür andere (Fremdschutz)
  • Schützt vor Tröpfchen, aber weniger vor Aerosolen
  • Regelmäßig wechseln, da es sich um ein Einwegprodukt handelt
  • CE-Angaben auf der Verpackung weisen auf die Erfüllung von Gesetzesvorgaben hin

Partikelfiltrierende Halbmasken (FFP-Masken)

FFP-Masken (Englisch für: „Filtering Face Piece“) gehören zur persönlichen Schutzausrüstung im Rahmen des Arbeitsschutzes. Vor allem werden sie hergestellt, um den Träger vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen zu schützen. Sie liegen noch dichter an, als OP-Masken und bieten daher sowohl Fremd-, als auch Eigenschutz. Wie andere Einmal-Masken sollten sie regelmäßig gewechselt werden. Bei Masken mit Ventil ist der Fremdschutz wesentlich weniger ausgeprägt. Auch müssen FFP-Masken Gesetzesanforderungen einhalten. So müssen FFP2-Masken mindestens 94 Prozent und FFP3-Masken sogar 99 Prozent der Testaerosole filtern. Das CE-Kennzeichen weist dabei aus, dass die Masken ein erfolgreiches medizinisches Nachweisverfahren durchlaufen haben.

Diese Eigenschaften haben FFP-Masken:

  • Trägerinnen und Träger werden vor Aerosolen und Tröpfchen gleichermaßen geschützt
  • CE-Kennzeichnung mit einer vierstelligen Nummer weisen auf Einhaltung der Norm hin
  • Masken mit Ventil bieten weniger Fremdschutz
  • Auch FFP-Masken zählen zu Einwegprodukten, weshalb sie in regelmäßigen Abständen gewechselt werden müssen

Kann ich FFP2-Masken auch mehrfach verwenden?

Obwohl FFP2-Masken vom Hersteller als Einmalprodukt vorgesehen ist, werden diese Masken oft mehrfach verwendet. Das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) hat die Wiederverwendung von verschiedenen FFP2-Masken nach Durchführung bestimmter Desinfektionsmöglichkeiten getestet. Beispielsweise beim Trocknen einer Maske für sieben Tage bei Raumluft konnte festgestellt werden, dass sich die Menge von Coronaviren in und auf der Maske deutlich reduziert haben. Wird eine FFP2-Maske im Backofen desinfiziert, so werden die Coronaviren sogar nahezu vollständig deaktiviert. Bei beiden Verfahren ist es jedoch enorm wichtig, die Anweisungen im herausgegebenen Flyer der BfArM zu befolgen. 

Außerdem sollten FFP2-Masken nicht in der Mikrowelle oder der Wasch- und Spülmaschine aufbereitet werden und trotz aller Verfahren gilt, besser die Maske nach mehrfacher Benutzung zu wechseln. 

Gesichtsvisiere

Gesichtsvisiere zählen nicht zu Medizinprodukten. Gemäß der Norm „Persönlicher Augenschutz“ dienen Gesichtsvisiere zum Schutz vor Tropfen und Flüssigkeiten, sind aber nicht als Atemschutz ausgelegt. Anders als OP-Masken und FFP-Masken können Gesichtsvisiere die Luft nicht filtern und sind daher nicht mit entsprechenden Masken vergleichbar. Am Schirm des Gesichtsschutzes kann die Luft vorbeiziehen, wenn sie einige Zentimeter von Mund und Nase entfernt sind und können deswegen in keinem Fall als gleichwertiger Ersatz zu medizinischen Masken angesehen werden.

Mehr zum Thema: Wie hoch ist die Corona-Impfquote in Deutschland?

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