Crowdsourcing Back dir dein Produkt

Unter dem Motto "Back dir deinen Traumprinzen" dürfen die Facebook-Fans von DeBeukelaer eine neue Prinzenrolle kreieren. Crowdsourcing heißt der Trend, auf den sich viele Unternehmen stürzen. Solche Aktionen können aber auch nach hinten losgehen.

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Doppelkekse der

Griesson DeBeukelaer lässt jetzt die Kunden machen. Auf der Seite facebook.com/prinzenrolle können die Fans des Gebäckherstellers ihre Traum-Prinzenrolle kreieren. Ganz ähnlich wie bei der Mc Donalds-Geburtstagsaktion "Mein Burger" können die User sich ihren Doppelkeks zusammenstellen. Eine Jury aus Facebook-Fans und Mitarbeitern von Griesson DeBeukelaer bestimmt dann die 20 besten Variationen, aus denen die Facebook-Community ab Dezember den Sieger kürt. Versehen mit den Fotos der Facebook-Keksfans kommt das Produkt dann im Sommer 2012 als limitierte Edition in die Süßwarenregale.

Beim Keks haben die Nutzer die Wahl zwischen Schokolade, Mehrkorn oder Klassisch, für die Füllung stehen 140 Zutaten zur Verfügung. Aus den Kategorien Schokocremes, Gewürze und Sonstiges, Nüsse und Kerne oder Früchte dürfen sie zwei Komponenten aussuchen. So wären Kombinationen wie Himbeer-Zimt oder Ananas-Milchcreme denkbar. Damit hat das Unternehmen die Grenzen eng gesteckt. Das ist wichtig, damit nicht nachher - aus Spaß - ein Leberwurst-Senf-Keks gewählt wird. In diesem Fall müsste DeBeukelaer entweder zurück rudern, was dem Image schadet, oder in den Ekel-Keks beißen und die gewählte Sorte produzieren.

Der Kunde designed sein Produkt selbst

Crowdsourcen - also das Auslagern auf die kreative Intelligenz der Nutzer - ist eine kostengünstige Alternative für Unternehmen, sich und ihre Produkte in den Fokus zu stellen. Der Computerhersteller Dell beispielsweise investierte ungefähr 50.000 US-Dollar in seine Community IdeaStorm. Dort können User Verbesserungsvorschläge rund um Dell und seine Produkte veröffentlichen. Diese werden diskutiert und später in die Tat umgesetzt. Das spart Dell die Kosten für die Marktforschung.

Auch wenn in Zeiten des Mitmach-Netzes solche Aktionen populär sind, ist die Idee gar nicht so neu. Schon 1936 suchte der japanische Automobilhersteller Toyota sein Logo mittels eines Designwettbewerbs. Aus 27.000 Einsendungen erwählte das Unternehmen ein Symbol, bestehend aus 3 japanischen Buchstaben, die das Wort Toyoda (übersetzt üppiges Reisfeld) darstellten. Toyoda war gleichzeitig der Name der Hersteller. Um Privates von Beruflichem trennen zu können, wurde das Unternehmen in Toyota umbenannt.

Wäre das Unternehmen mit den Einsendungen unzufrieden gewesen und hätte deshalb lieber ein eigenes Logo verwendet, hätte es ein paar Künstler verärgert. Wer sich heute so verhält, zieht den Zorn der gesamten Internet-Community auf sich. Wer die Grenzen also nicht eng genug steckt, muss sehen, wie er mit dem Resultat des Crowsourcings umgeht. Dabei gibt es gute und schlechte Beispiele.

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