Dating-App Toffee Tinder für Snobs

Gründerin Lydia Davis möchte sich in einer Nische positionieren und so mit Toffee Erfolg haben. Quelle: imago images

Mit ihrer App Toffee möchte Lydia Davis Absolventen von Privatschulen miteinander verkuppeln – nach dem Prinzip von Tinder. Sie erklärt, wie Toffee ankommt und ob die gemeinsame Schulform in der Beziehung hilft.

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Frau Davis, Sie haben eine Dating-App namens Toffee gestartet, die sich an Absolventen von Privatschulen richtet. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Ich bin seit mehr als sechs Jahren bei Onlinedating-Portalen tätig und weiß daher, wie schwer es ist, den richtigen Partner zu finden. Seit einigen Jahren gibt es in unserer Branche einen Trend, in die Nische zu gehen – und die Nische der Privatschulabsolventen war noch frei.

Warum ist die Schule relevant für eine intakte Beziehung?
Es geht nicht in erster Linie um die Schule, sondern um die jeweilige Erfahrung vor Ort. Es gibt eine Menge Forschung darüber, dass Ähnlichkeiten wichtig für eine langfristige Beziehung sind. Das kann ein Hobby sein, ein Persönlichkeitsmerkmal oder eine Denkweise – oder eben die besuchte Schule.

Wie wollen Sie sicherstellen, dass sich wirklich nur Alumni aus Privatschulen anmelden?
Die App steht allen Privatschulen weltweit offen. Es gibt einen Bewerbungsprozess, bei dem jede Person überprüft wird, bevor sie Zugang zur App erhält. Jeder Antrag wird von einem Mitglied unseres Teams geprüft.

Lydia Davis Quelle: Presse

Was hat es mit dem Wort Toffee auf sich?
Ich wollte einen Namen, der nicht zu kitschig ist, ein wenig verspielt, leicht zu merken und simpel zu buchstabieren. Der Name ist ein Spiel mit dem Wort „Toff“, was so viel heißt wie „reiche oder bürgerliche Person“.

Die Reaktion auf Ihre App sind durchaus kontrovers.
Ja, das war mir vorher einigermaßen klar – wobei mich die globale Resonanz schon überrascht. Aber uns hilft die Aufmerksamkeit natürlich enorm.

Haben Sie keine Angst, dass Sie die soziale Spaltung weiter fördern, wenn die Wohlhabenden unter sich bleiben?
Nein. Die App ist für ein Nischenpublikum gedacht und wir haben uns eben für die Nische Privatschule entschieden. Es geht eben um die geteilte Erfahrung, nicht um elitäres Denken.

Und wie viele Mitglieder haben Sie schon?
Aktuell stehen wir bei 25.000 Downloads, bald startet die App in Australien.

Und wie wollen Sie Geld verdienen?
Die Mitglieder zahlen eine monatliche Abogebühr, in Großbritannien sind es derzeit 4,99 Pfund pro Monat. Sie können das Abo aber jederzeit wieder kündigen.

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