Die andere Seite der Coronakrise Nachrichten, die wieder Mut machen

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Gute Nachrichten in der Coronakrise vom Dienstag, 24. März

Deutschland: Regierung und Opposition rücken zusammen. Die Menschen gehen im übertragenen Sinne aufeinander zu – nicht nur am Telefon, sondern auch im Bundestag. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus lobte die Zusammenarbeit mit der Opposition im Kampf gegen die Coronakrise als „unglaublich konstruktiv“. So will beispielsweise die Führung der FDP-Fraktion vorschlagen, für die Aussetzung der Schuldenbremse zu stimmen. Das gab der Parlamentarische Geschäftsführer Marco Buschmann bekannt. Die Große Koalition wird wegen Corona-Infektionen und weiteren Quarantänefällen wohl nicht die nötige Mehrheit dafür haben. Pläne zur Tilgung der neuen Schulden will Finanzminister Olaf Scholz (SPD) im Gegenzug bei der FDP-Fraktionssitzung präsentieren. Am Mittwoch soll dann auch die Geschäftsordnung des Bundestages so geändert werden, dass die Handlungsfähigkeit in der Coronakrise mit weniger Abgeordneten erhalten bleibt.

G7-Staaten wollen besser zusammenarbeiten. Auch die großen Industrienationen wollen ihre Zusammenarbeit in der Krise künftig optimieren. Die Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Staaten erklärten in einer gemeinsamen Mitteilung, man wolle sich besser koordinieren und Maßnahmen ergreifen, um „das Vertrauen und das Wachstum der Wirtschaft wiederherzustellen und Arbeitsplätze, Unternehmen und die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems zu schützen“. Die Finanzminister wollen nun wöchentlich über bisherige und künftige Maßnahmen beraten.

China: Volvo startet die Produktion seiner Elektroauto-Marke Polestar. Während überall in der Welt große Autohersteller ihre Werke wegen der Covid-19-Epidemie schließen und Hunderttausende in Kurzarbeit schicken, gibt es einen weiteren Lichtblick aus China. Volvo hat in seinem chinesischen Werk in Luqiao heute mit der Produktion seiner E-Autos begonnen, die unter der eigens dafür kreierten Marke Polestar vermarktet werden. Die ersten Elektroautos sollen noch in diesem Sommer ausgeliefert werden. Die Produktion sei unter verschärften Sicherheitsbedingungen angelaufen, sagte eine Volvo-Sprecherin. Dazu gehören regelmäßige Fiebermessungen, Schutzmasken und das großflächige Desinfizieren von Kontaktflächen wie Türgriffen, Werkzeugen und Tischen.

Deutschland: Es wird mehr miteinander gesprochen. In Zeiten der Coronakrise wird in Deutschland mehr telefoniert. Alle drei großen Telekommunikationsnetzbetreiber berichten von einem deutlichen Anstieg und einer längeren durchschnittlichen Dauer der Telefonate. „Unsere Kunden telefonieren derzeit ausgiebiger und länger miteinander“, heißt es von Telefónica. Die Anzahl und Länge der Telefonate sei in der vergangenen Woche gegenüber einem normalen Werktag um rund ein Drittel gestiegen. Bei Vodafone fällt der Anstieg noch deutlicher aus: Im Festnetz gab es im Netz des Düsseldorfer Konzerns rund 45 Prozent mehr Telefonate, im Mobilfunk rund 38 Prozent mehr Gespräche im Vergleich zu üblichen Tagen. Beim mobilen Surfen hingegen beobachtet Vodafone einen Rückgang. „Deutschland surft im WLAN“, schreibt das Unternehmen in einem Newsticker. Auch die Deutsche Telekom bestätigt einen Anstieg der Telefonminuten, nennt allerdings keine konkreten Zahlen.

China: Ausgangssperre in Großteil von Provinz Hubei zurückgenommen. Die chinesischen Behörden heben eine Ausgangssperre für den Großteil der vom neuen Coronavirus betroffenen Provinz Hubei auf. Personen, denen gute Gesundheit nachgewiesen worden sei, dürften ausreisen, teilte die Provinzregierung am Dienstag mit. Die Stadt Wuhan, in der das Coronavirus Ende Dezember ausgebrochen war, soll noch bis 8. April abgeriegelt bleiben. In Hubei hat es seit mehr als einer Woche kaum neue Infektionen gegeben.

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