Die andere Seite der Coronakrise Nachrichten, die wieder Mut machen

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Gute Nachrichten in der Coronakrise vom Freitag, 20. März

Deutschland: Die A4 ist wieder staufrei Am Mittwochabend stauten sich die Lastwagen noch 60 Kilometer lang vor dem Grenzübergang Richtung Polen. Die polnischen Behörden hatten den Grenzverkehr eingeschränkt, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Stundelang mussten die Fahrer ausharren, ohne Toiletten oder Versorgung. Die Situation sei „humanitär bedenklich“, warnte das Deutsche Rote Kreuz. Helfer und auch 50 Bundeswehr-Soldaten versorgten die Wartenden mit Wasser, Lebensmittel und Decken.
In der Nacht zu Freitag hat sich der Stau nun vorerst aufgelöst, teilte die Polizei in Görlitz mit. Der Grund: Die polnischen Behörden hatten weitere Grenzübergänge geöffnet und die Kontrollen erleichtert. Vor allem für die Logistik sind das gute Nachrichten. Die Staus belasten die Fahrer, die nun im ganzen Bundesgebiet gebraucht werden. Zu lange Lieferzeiten können für weitere Unterbrechungen in den Lieferketten sorgen.

USA: Schritte der Notenbank zeigen offenbar Wirkung
Die Krisenintervention der US-Notenbank im Kampf gegen die Auswirkungen des Coronavirus beginnen laut einer Vertreterin der Federal Reserve zu greifen. Man sehe, dass es am sogenannten Diskont-Fenster der Fed mehr Kredite an Banken gebe, so die Präsidentin des Notenbank-Ablegers in San Francisco, Mary Daly. Diese Woche stiegen die Notkredite auf über 28 Milliarden Dollar, verglichen mit nur elf Millionen in der Woche davor. Auch sinke die Volatilität an den Märkten, sagt Daly.

Südkorea: Gesundheitsbehörde meldet wieder geringere Fallzahlen In Südkorea ist die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus nach einer Zunahme in den vergangenen Tagen wieder gesunken. Die Gesundheitsbehörde des Landes teilte am Freitag mit, dass gestern 87 neue Fälle hinzugekommen waren. Insgesamt wurden in Südkorea nun 8652 Coronavirus-Infizierte bestätigt. Der Tod von 94 Menschen wird inzwischen mit dem Sars-CoV-2-Erreger in Verbindung gebracht. Wie auch Taiwan oder Hongkong kämpft Südkorea, als Land in Chinas Umgebung, recht erfolgreich gegen das Virus an. Lesen Sie hier, was Deutschland von den asiatischen Ländern lernen kann.

USA: Erste Impfversuche laufen 45 Menschen bekommen in Seattle zurzeit in einer ersten klinischen Studie einen potenziellen Impfstoff gegen das Coronavirus in die Armmuskulatur injiziert. Nach 28 Tagen und nach zwölf Monaten gibt es weitere Spritzen. Wirkt das Mittel, könnte es die Probanden nachhaltig gegen das Virus immunisieren. Die Teilnehmer sind 18 bis 55 Jahre alt, männlich und weiblich, nicht schwanger und bei guter Gesundheit. Abgeschlossen soll der Versuch mit Impfstoff mRNA-1273 am 1. Juni 2021 sein.

Stellen diese Unternehmen bald medizinische Produkte her?
Coronavirus LVMH Quelle: REUTERS
Coronavirus Beiersdorf Quelle: REUTERS
Coronavirus Trigema Quelle: dpa
Coronavirus Breckle Quelle: dpa
Coronavirus GM Quelle: dpa
Coronavirus Ford Quelle: AP
Coronavirus Dyson Honda Quelle: imago images

Weltweit: Fachfremde Unternehmen planen die Herstellung medizinischer Produkte Desinfektionsmittel, Beatmungsgeräte und Atemschutzmasken sind im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus essenziell. Und auch teilweise rar. Verschiedene (wohlgemerkt fachfremde) Unternehmen wollen ihre Produktion demnächst umstellen oder überlegen zumindest, ob das möglich wäre. So will der Kosmetik-Konzern Beiersdorf nun medizinische Desinfektionsmittel herstellen. Im ersten Schritt werden mindestens 500 Tonnen Desinfektionsmittel in den Produktionswerken in Hamburg, Waldheim (Sachsen) und Tres Cantos bei Madrid hergestellt, teilte Beiersdorf mit. Auch der Luxuskonzern LVMH will in seinen Parfum- und Kosmetikfabriken in Frankreich große Mengen Desinfektionsmittel produzieren. Die Fabriken, die eigentlich Parfüm für Christian Dior oder Givenchy produzieren, sollen entsprechendes Gel herstellen, um dem Mangel an Desinfektionsmittel entgegenzuwirken. Hier finden Sie eine Übersicht über die Bemühungen von Beiersdorf, LVMH, Trigema und Co.

Indien: GE stockt für Produktion von Beatmungsgeräten Mitarbeiter auf Das Medizintechnikgeschäft des US-Konzerns General Electric will mehr Mitarbeiter einstellen und zusätzliche Schichten fahren, um in der Corona-Krise der steigenden Nachfrage nach Beatmungsgeräten nachzukommen. Das Unternehmen wolle die Produktion rund um die Uhr laufen lassen. Wie viele neue Mitarbeiter GE einstellen wolle und wie viele zusätzliche Beatmungsgeräte hergestellt werden könnten, gab das Unternehmen am Donnerstag nicht bekannt.

China: Erneut keine neuen Corona-Infektionen im Inland Zum zweiten Mal hintereinander seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus Anfang Januar hat China landesweit keine lokalen Neuinfektionen mehr gemeldet. Allerdings stieg erneut die Zahl der Infizierten, die aus dem Ausland zurück in die Volksrepublik kamen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Freitag mitteilte, wurden 39 neue „importiere Fälle“ registriert, also Erkrankungen, die bei Menschen auf der Einreise nach China nachgewiesen wurden. Dies waren fünf mehr als am Vortag.

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